Mit Ausnahme von einem Vorschlag sind alle Anliegen der Tesla-Angestellten an der gestrigen Generalversammlung gescheitert. Aktivistische Investoren wollten die Behandlung der Mitarbeitenden verbessern und das Automobilunternehmen dazu bringen, mehr über seine Lobby-Arbeit bekanntzugeben. Die restlichen Investoren liessen sich allerdings nicht überzeugen.
Insgesamt wurden acht Vorlagen zur Abstimmung gebracht, Tesla-CEO Elon Musk (51) war gegen alle. So wollte eine Vorlage, dass Tesla einen jährlichen Bericht erstellt, der aufzeigt, wie Tesla sexuelle Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz vorbeugt. Wie die «New York Times» schreibt, hatte Tesla im Februar in Kalifornien eine Klage am Hals, nachdem sich Hunderte Angestellte über harte Arbeitsbedingungen und Diskriminierung beschwert hatten.
Gegen Kinderarbeit im Kongo
Beinahe erfolgreich wäre ein Vorschlag gewesen, die Tesla-Bestimmung, dass Beschwerden wegen Diskriminierung und sexueller Belästigung vor einem Schlichter statt vor Gericht gehen müssen, aufzuheben. Rund 46 Prozent der Investorinnen hatten dafür abgestimmt. Die nächste gescheiterte Vorlage wollte sicherstellen, dass Tesla keine Kinderarbeit bei Kobaltförderung im Kongo begünstigt. Ein anderer Vorschlag wollte Tesla dazu bringen, bekanntzumachen, ob seine Lobby-Aktivität mit Klima-Anliegen vereinbar ist.
Für die Annahme wäre eine zwei Drittel Mehrheit nötig gewesen. Auch letztes Jahr wurden mehrere Vorschläge zur Verbesserung der Angestellten eingebracht, welche aber alle scheiterten.
Der erfolgreiche Vorschlag
Der einzige Vorschlag, der gestern Erfolg hatte, betrifft die Nominierung von Vorstandsmitgliedern Teslas. Neu dürfen grosse Investoren alternative Kandidaturen für die Besetzung neuer Posten nominieren. Tesla kam in vergangenen Jahren immer wieder in Kritik, eine zu wenig diverse Chefetage zu besitzen.
Weiterer erfolgreicher Vorschlag, der allerdings nichts mit den Angestellten zu tun hat, ist der Aktiensplit Teslas. Die Aktionäre haben dem zweiten Aktiensplit des US-Elektroautobauers innerhalb von rund zwei Jahren zugestimmt. Bei der Aktion soll jede bestehende Aktie in drei neue umgewandelt werden. Damit werden die Anteilsscheine günstiger und zugänglicher für Kleinanleger. (lui)