Viele Spender merken es nicht einmal
Schweizer Banken kassieren bei Spenden über Twint mit

Twint wird auch für Spenden immer wichtiger. Doch viele Spenderinnen und Spender wissen nicht, dass ein Teil ihres Geldes nicht an die Opfer, sondern an Twint geht.
Publiziert: 25.09.2023 um 14:42 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2023 um 15:09 Uhr
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Twint wird immer häufiger auch zum Spenden gebraucht.
Foto: Keystone

Mehrere Tausend Tote forderten das Erdbeben in Marokko und die Horror-Flut in Libyen. Die Bilder der Naturkatastrophen machen betroffen. Viele wollen helfen. Möglichst schnell. Greifen zum Handy und spenden Geld. Das ist praktisch.

Die grossen Schweizer Hilfsorganisationen bieten auf breiter Front die Möglichkeit, per Handy zu spenden. Auch mit Twint. «Bei den Online-Spenden ist Twint das wichtigste Zahlungsmittel geworden», sagt etwa Raymond Ruch, Leiter Kommunikation beim Schweizerischen Roten Kreuz, zum Portal FM1-Today. Ein Drittel der Online-Spenden kommt über Twint rein. 

Twint zwackt Teil der Gebühren ab

Auch für die Glückskette wird Twint immer wichtiger. «Etwas mehr als die Hälfte der Spenden über unsere Webseite werden via Twint getätigt», sagt Sprecher Fabian Emmenegger. Vor allem während und nach akut auftretenden Ereignissen sei Twint beliebt. Da erstaunt es nicht, dass die Glückskette mitterweile selbst via Twint zum Spenden aufruft. 

Was nur wenige wissen: Twint zwackt einen Teil der Spenden als Gebühren ab. «Ein kleiner Beitrag wird von Twint für die Überweisung abgezogen», heisst es im Kleingedruckten des Zahlungsdienstleisters. Gleiches gilt für die Fundraising-Plattform Raisenow, die die Spendenumgebung zur Verfügung stellt. 

Konkret: Wer die Opfer von Naturkatastrophen mit 50 Franken unterstützt, der spendet auch einen Teil an Twint und Raisenow. Und damit auch an die Schweizer Banken, die hinter Twint stecken. Die Gebühren liegen laut dem Schweizerischen Roten Kreuz «bei unter zwei Prozent».

Gebühren aus dem eigenen Sack bezahlen

Ein Twint-Sprecher sagt zu FM1-Today: «Von verschiedenen Hilfsorganisationen hören wir immer wieder, dass eine Anbindung an Twint angesichts der Gesamtkosten von Spendenaktionen einer der kosteneffizientesten Kanäle zur Sammlung von Spenden ist.»

Die Glückskette deklariert die Gebühren auf ihrer Website. Und bietet den Spendenden die Möglichkeit, diese aus dem eigenen Sack zu bezahlen. «Ja, ich übernehme die Bearbeitungsgebühren von 2 Prozent und stelle so sicher, dass 100 Prozent meiner Spende an die Glückskette gehen», heisst es. Beim Schweizerischen Roten Kreuz gibt es diese Möglichkeit noch nicht. Sie werde aber geprüft, heisst es dort. (pbe)

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