Versicherungen teils um mehr als 200 Prozent gestiegen – gewaltige kantonale Unterschiede
Der grosse Prämienvergleich mit 2015

Die Krankenkassenprämien kennen seit längerem nur den Weg nach oben. Im Vergleich mit 2015 sind gewisse Versicherungen um mehr als 200 Prozent teurer. In den Kantonen haben sich die Prämien aber unterschiedlich stark entwickelt.
Publiziert: 15.10.2024 um 13:11 Uhr
|
Aktualisiert: 15.10.2024 um 14:09 Uhr
1/5
Im Schnitt sind die Prämien in den letzten zehn Jahren um 38,2 Prozent angestiegen.
Foto: IMAGO/Joerg Boethling

Auf einen Blick

  • Moneyland-Analyse zeigt extreme Unterschiede bei Prämienentwicklung
  • Prämienanstieg von über 200 Prozent in einigen Regionen
  • Basler EGK-Care verzeichnet grösste Prämienreduktionen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_249.JPG
Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Die Krankenkassen sorgen dieses Jahr erneut für Schlagzeilen. Ende September 2024 hat das Bundesamt für Gesundheit bekannt gegeben, dass die durchschnittliche Prämie in der Grundversicherung im nächsten Jahr um 6 Prozent steigen wird. Versicherte zahlen im Schnitt neu 378.70 Franken pro Monat. 

Das Vergleichsportal Moneyland wagte einen Blick in die Vergangenheit. Im Jahr 2015 lag die durchschnittliche Prämie noch bei 274.10 Franken. Das entspricht einem Anstieg von 38,2 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre. Es sind Zahlen, die für sich sprechen. Insgesamt haben sich die Krankenkassenprämien aber sehr unterschiedlich entwickelt – von einer Reduktion von 13,5 Prozent bis zu einer Erhöhung um mehr als 200 Prozent!

Dazu hat Moneyland knapp 6000 Prämien, welche die Versicherungen bereits vor zehn Jahren angeboten haben, untersucht. Berücksichtigt wurden Prämien für erwachsene Versicherte ab 26 Jahren ohne Unfalldeckung, jeweils für die niedrigste (300 Franken) und die höchste Franchise (2500 Franken).

Die Extrema

Die Analyse zeigt: Im Kanton Graubünden in der Prämienregion rund um Ilanz hat sich die Prämie der Zürcher SLKK Grundversicherung mehr als verdreifacht. Heute befindet sich der Betrag knapp 20 Franken über dem Durchschnitt. Vor zehn Jahren gehörte die Versicherung also zu den günstigeren. Auch in der Region Davos und im Kanton Nidwalden gibt es Grundversicherungen, welche mehr als dreimal so teuer sind als 2015.

Grösste Prämienanstiege in den letzten zehn Jahren:

Kanton und RegionFranchiseModellPrämie 2015Prämie 2025Anstieg
GR 3 (Ilanz/Glion)2500SLKK Grundversicherung129.40398.50208 Prozent
GR 2 (Davos)2500SLKK Grundversicherung142.70434.30204,3 Prozent
NW2500Assura Grundversicherung129.40391.00202,2 Prozent

Es lohnt sich also, Ende des Jahres nachzuschauen, um wie viel sich die eigene Prämie für das kommende Jahr erhöht. «Nur weil die eigene Versicherung beim Abschluss zu den günstigsten gehörte, muss dies nicht auch heute noch der Fall sein», erklärt Felix Oeschger, Analyst bei Moneyland.

Doch daneben gibt es auch Versicherungen, welche in den letzten zehn Jahren sogar billiger geworden sind. Die grössten Prämienreduktionen verzeichnet die Basler EGK-Care. Noch heute sind zwei der drei Versicherungen aber überdurchschnittlich teuer. 

Grösste Prämienreduktionen in den letzten zehn Jahren:

Kanton und Region FranchiseModell Prämie 2015 Prämie 2025 Reduktion
VD 1 (Lausanne)2500EGK-Care591.00565.40-4,3 Prozent
VD 2 (Yverdon-les-Bains)2500EGK-Care409.50376.90-8,0 Prozent
VD 2 (Yverdon-les-Bains) 300EGK-Care574.60497.20-13,5 Prozent

Wie sieht es in den verschiedenen Regionen aus?

Die Studie trägt auch die stärksten prozentualen Prämienänderungen der letzten zehn Jahre für die grossen Schweizer Kantone zusammen. Ein Blick auf die Versicherungen in Zürich und in Basel macht klar, wie unterschiedlich sich die Prämie je nach Region, Anbieter und Franchise ändern kann.

Höchste und tiefste Prämienanstiege in der Stadt Zürich für 2500er-Franchise:

ModellPrämie 2015Prämie 2025 Anstieg
Assura Grundversicherung217.50452.70108,1 Prozent
Assura Hausarzt-Modell190.60381.30100,1 Prozent
Atupri FlexCare218.90424.8094,1 Prozent
Helsana Premed-24306.90390.6027,3 Prozent
Concordia MyDoc295.10375.1027,1 Prozent
KPTwin.win291.30370.1027,1 Prozent

Höchste und tiefste Prämienanstiege in Basel-Stadt für 300er-Franchise:

Modell Prämie 2015 Prämie 2025 Anstieg
Klug Grundversicherung492.80784.4559,2 Prozent
Assura Grundversicherung391.90609.2055,4 Prozent
Assura Hausarzt-Modell360.50538.6049,4 Prozent
Helsana BeneFit PLUS Telmed475.10531.5011,9 Prozent
Helsana Grundversicherung579.40611.105,5 Prozent
Helsana Premed-24533.00562.105,5 Prozent

In Zürich sind die Prämien zwar um einiges stärker angestiegen, in Basel bleiben sie aber auf einem viel höheren Niveau. Die vollständige Übersicht zu den Schweizer Grossregionen findest du hier. Allgemein verdeutlicht der historische Rückblick, auf welchem prekären Weg wir uns in der Prämienentwicklung befinden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.