Zahlreiche Schweizer Jugendliche absolvieren eine Berufslehre. Dieses Jahr ist es allerdings schwieriger als sonst, die Ausbildung im Betrieb überhaupt durchführen zu können, wie die ETH Zürich gemeinsam mit der Lehrstellenplattform Yousty zeigt.
Die betriebliche Ausbildung unterscheidet sich deutlich von anderen Jahren. «Für zahlreiche Jugendliche erschweren weitere Tage in Quarantäne und temporäre Schliessungen der Lehrbetriebe das Aufholen des bisher verpassten Stoffes und führen zu weiteren Verlusten in ihrer Ausbildung», schreiben die ETH und Yousty in der Mitteilung.
Praktische Ausbildung zu Hause
Zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar waren 7 Prozent aller Lernenden in Quarantäne. Im Dezember und November waren es gar 11 Prozent. Davon erhielten 43 Prozent keine betriebliche Ausbildung während der Quarantäne. Der Rest war im Homeoffice tätig oder erfüllte Hausaufgaben.
Auch ausserhalb von angeordneten Quarantänen sind die Lernenden betroffen. 87 Prozent arbeiten mit Schutzmassnahmen im Lehrbetrieb. Im Dezember waren es noch 93 Prozent. 11 Prozent der Lernenden arbeiten im begrenzten Umfang am Arbeitsplatz und 25 Prozent teilweise im Homeoffice. Vier Prozent erhalten Hausaufgaben für den betriebspraktischen Teil und 1,6 Prozent erhalten aktuell gar keine betriebliche Ausbildung.
Verschlechterung der Situation
Besonders hoch war dieser Anteil im Gastgewerbe, der Hotellerie, dem Verkauf oder Einkauf. «Insgesamt zeigt die Januar-Befragung tendenziell eine Verschlechterung der Situation der Berufslernenden», heisst es weiter. Die Lehrbetriebe äusserten seit Monaten die Besorgnis, dass der verpasste Stoff nicht nachgeholt werden könnte. (lui)