Du gehst in den Ferien ins Ausland und willst weiterhin möglichst günstig Social Media nutzen, Videos streamen und whatsappen? Dann Finger weg von überteuerten Datenpaketen bekannter Telekomanbieter. Denn etliche Vergleiche kommen auf dasselbe Resultat: Wer auf eine eSim statt auf das Datenroaming-Paket seines Mobilfunkanbieters setzt, spart auf Auslandsreisen viel Geld.
«Das Preisniveau bei Reise-eSims ist sehr niedrig», bestätigt Ralf Beyeler (45), Telekom-Experte bei Moneyland. Doch wie funktioniert eine eSIM-Karte überhaupt und wie bekomme ich sie aufs Handy? Blick gibt dir ein Update für deine Ferien und zeigt dir verlässliche Anbieter.
Wie funktioniert eine eSim-Karte?
In eSim-kompatiblen Smartphones ist die technische Komponente bereits im Handy eingebaut. Das ermöglicht eine Aktivierung einer digitalen Sim-Karte, ohne zusätzliche Hardware – also ohne physische Karte – einschieben zu müssen. Bei der Aktivierung einer eSim wird diese direkt aufs Telefon geladen.
In ein paar Jahren wird die eSim die physischen Sim-Karten wohl sowieso komplett ablösen. Vor allem die älteren Handys sind technisch aber nicht auf diesem neusten Stand. «Ich schätze, dass aktuell etwas mehr als die Hälfte aller in der Schweiz befindlichen Smartphones kompatibel mit einer eSim sind», sagt Telekom-Experte Beyeler.
So haben iPhones ab den Versionen XS und XR die Funktion. Bei Android-Telefonen muss man schon eher Glück haben, dass das eigene Handy eSim-kompatibel ist. In den Mobilfunk-Einstellungen findest du heraus, ob dein Smartphone eSim-tauglich ist oder nicht.
Wie aktiviere ich eine eSim-Karte?
Eine eSim lässt sich auf unterschiedlichen Wegen aktivieren. Nach dem Kauf erhältst du von deinem Anbieter ein QR-Code. Mit dem Scannen des Codes durch die Kamera wirst du automatisch durch alle nötigen Schritte geführt, sodass dein neuer Mobiltarif hinzugefügt wird. Einige Anbieter sichern diesen Vorgang zusätzlich über einen Pin-Code ab. Sobald du dein Startdatum für den Auslandstrip erreicht hast, kannst du in den Mobilfunk-Einstellungen die entsprechende Leitung aktivieren.
Alternativ verwenden viele eSim-Anbieter eine App, in der du dein eSim-Profil installieren kannst. In der App hast du auch einen Überblick über dein Datenpaket. So hast du den Überblick, wie viele Daten du noch übrig hast, falls du kein unbegrenztes Datenvolumen für deine Ferienzeit gekauft hast.
Welches sind die besten Reise-eSim-Anbieter?
Weltweit gibt es viele nationale und internationale Dienstleister. Für Ferien sind Reise-eSim-Anbieter die ideale Lösung. Sie bieten für einen kurzen Zeitraum unterschiedlich grosse Datenpakete an. Zu den beliebtesten Reise-eSim-Mobilfunkanbietern gehören Maya Mobile, Airalo, Flexiroam und Nomad.
Als Beispiel: Bei Maya Mobile kosten 3 Gigabyte fürs Internet-Surfen innerhalb von 15 Tagen in Italien 7 Euro. Bei Flexiroam kosten 2 Gigabyte im selben Zeitraum 7,39 Euro. Bezahlt wird meist via Kreditkarte.
Diese Dienstleister bieten Pakete für jedes Land an. Mit eigenen schnellen Internet-Vergleichen findest du für dich den passenden Anbieter für deine Feriendauer. Dazu der Experten-Tipp: «Schlussendlich ist es wie bei einem Restaurantbesuch», meint Ralf Beyeler. «Da weisst du im Vorhinein auch nicht, wie es wird. Vor dem Kauf Rezessionen auf Google ansehen und Meinungen von anderen einholen, hilft am meisten.»
Auch die SBB bieten eSIM-Datenpakete zu guten Preisen an. Der Service trägt den Namen ZIM@SBB. In der entsprechenden eSIM-App kannst du das passende Paket auswählen und kaufen.
Weitere Tipps vom Experten
Wenn du in den Ferien nicht nur im Wasser, sondern auch im Internet surfen willst, solltest du gemäss Telekom-Experte Beyeler noch auf weitere Dinge achten. So sollte man nie ein wiederkehrendes Abo abschliessen. Grundsätzlich sind aber die meisten eSim-Angebote einmalig. Man kauft also X Gigabyte für Y Tage, danach ist das Angebot aufgebraucht.
Dabei ist es zentral, die richtige Option auszuwählen. «Der Datenvolumenverbrauch wird von uns tendenziell überschätzt», erklärt Beyeler. Wir brauchen also oft weniger, als wir denken. Der Videokonsum ist dabei entscheidend. Ebenfalls, ob man das Smartphone als Navigationsgerät im Auto benutzt. Solche Anwendungen nehmen enorm viel Datenvolumen in Anspruch.
Im Notfall – falls das Datenvolumen aufgebraucht ist – kann man immer wieder eine neue eSim herunterladen. So kann man gut einmal ein kleineres Datenpaket auswählen und schauen, wie weit es reicht.