Urner Ständerat findets «idiotisch»
Jetzt schaltet sich sogar die Zuger Politik in Sawiris-Projekt ein

Es ist ein Hin und Her im Kampf um die beliebte Isleten-Halbinsel. Mittlerweile mischt sich sogar die ausserkantonale Politik ein. In Uri hält man davon aber nicht viel.
Publiziert: 02.11.2024 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2024 um 10:31 Uhr
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Samih Sawiris möchte in Uri gerne ein grosses Tourismusprojekt auf die Beine stellen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Zwei Zuger Politiker mischen sich in Isleten-Projekt ein
  • Samih Sawiris plant Yachthafen, Ferienwohnungen und Hotel
  • Uris Ständerat halt nicht viel von der Forderung
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Es geht immer näher auf den Showdown zu. Am 24. November stimmt die Urner Stimmbevölkerung über das Projekt von Samih Sawiris ab. Er will das historische Industrieareal der Halbinsel Isleten am Urnersee in eine Tourismusanlage verwandeln – samt Yachthafen, Ferienwohnungen und Hotel. Ein normaler Abstimmungskampf ist das schon lange nicht mehr. Letztlich hat das Komitee hinter der Initiative «Isleten für alle» der Regierung die Verbreitung von «Falschinformationen» vorgeworfen.

Jetzt schaltet sich sogar die Zuger Politik ein, wie mehrere Medien berichten. So haben die beiden Gemeinderäte Martin Iten (Christlich Soziale Partei) und Patrick Steinle (Grüne) ein «Postulat zur Rettung der Perle Isleten» eingereicht.

Stadt Zug pflegt Partnerschaft

Die Forderung? «Der Zuger Stadtrat soll – unabhängig vom Ausgang der Volksabstimmung vom 24. November – Kontakt mit dem Kanton Uri, den zwei betroffenen Gemeinden Seedorf und Isenthal, sowie dem Investor Samih Sawiris aufnehmen und Möglichkeiten ausloten, wie unter Beteiligung der Stadt Zug eine schonende und nachhaltige Entwicklung der Isleten möglich wäre», heisst es im Vorstoss.

Doch wieso sollte die Angelegenheit um die Halbinsel im Kanton Uri die Zuger Politik genau interessieren? Die Stadt Zug pflegt mit der Gemeinde Isenthal seit langem eine Partnerschaft. Die beiden Initianten des Postulats malen sich etwa aus, an der Isleten ein «Haus der Stadt Zug» zu errichten. So könnten beispielsweise «unvergessliche Momente in grandioser Umgebung für Stadtzuger Schulkinder» entstehen. Was sich die beiden linken Politiker dabei genau vorstellen, ist unklar.

In Uri kommt das nicht gut an

Ein weiteres Argument der Politiker spricht die knappen Finanzen des Kanton Uris an. Es wäre «schlicht ungerecht», wenn Uri die Halbinsel aufgrund des fehlenden Geldes für eine unpassende Überbauung freigeben müsste, argumentieren die zwei Zuger Lokalpolitiker. 

Im Kanton Uri ist man derweil nicht wahnsinnig Fan von der Forderung der beiden Parlamentarier. Der Urner Ständerat Josef Dittli meldet sich auf der Plattform X. Der Vorstoss sei «gleich idiotisch», als würden zwei Politiker aus Uri verlangen, dass sich der Kanton gegen den Bau des Roche-Produktionsgebäudes in Rotkreuz aussprechen solle.

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