UPC hat genug und setzt neu aufs Swisscom-Netz
«Salt hat das Netz vernachlässigt»

Bisher telefonierten UPC-Kunden über das Netz von Salt. Heute Morgen platzt die Bombe: Ab nächstem Jahr stellt die Swisscom die Infrastruktur. Der Experte sagt, Salt sei selbst schuld.
Publiziert: 08.01.2018 um 21:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:45 Uhr
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Salt und UPC sind nicht mehr beste Freunde.
Foto: Reuters
Konrad Staehelin

UPC versalzt Salt den Start ins 2018 gehörig: Die Ami-Firma verlängert den auslaufenden Vertrag zur Infrastruktur-Nutzung nicht. Bisher hatten 100'000 UPC-Mobile-Kunden über die Infrastruktur von Salt telefoniert. Salt war dafür entschädigt worden. 

Bald erhält die Swisscom das UPC-Geld. Ab 2019 wird sie die Infrastruktur für den Handy-Empfang der UPC-Kunden liefern (BLICK berichtete). Das teilte UPC, die zum US-Konzern Liberty Global gehört, heute Morgen mit.

Geht hart mit Salt ins Gericht: Experte Ralf Beyeler.
Foto: HO

Darin heisst es: «Mit Swisscom hat UPC einen Anbieter gewählt, der auch bei der Implementierung von neuen Technologien eine führende Rolle einnimmt.»

«Salt investiert kaum ins Netz»

«Zwischen den Zeilen heisst das, dass UPC mit Salt unzufrieden war», analysiert Telekom-Experte Ralf Beyeler (39) vom Vergleichsdienst Moneyland. Sowohl Sunrise als auch Swisscom hätten Netze auf Top-Niveau. «Salt dagegen investiert kaum ins Netz und hat den Anschluss verloren.»

Die Firma wolle tiefe Preise anbieten und investiere darum zu wenig ins Netz, sagt Beyeler. «Dadurch laufen ihr die Kunden davon – und schon hat das Unternehmen noch weniger Geld zum Investieren.» Ein Teufelskreis also.

«Gut ist nicht gut genug»

Das hat Folgen: Im anerkanntesten Netz-Test des «Connect»-Magazins machen Sunrise und Swisscom Platz eins jeweils unter sich aus, während Salt abgeschlagen auf Platz drei landet. Im letzten Test von Ende November holten Sunrise und Swisscom jeweils 973 von 1000 Punkten, Salt 845. Das reichte im internationalen Vergleich immer noch für das Prädikat «gut».

«Nur» Prädikat «gut»: Salt ist im letzten «Connect»-Test deutlich hinter der Konkurrenz gelandet.
Foto: Screenshot Connect

«Gut ist für unsere Kundinnen und Kunden nicht gut genug», stichelt UPC-CEO Eric Tveter (59) im Communiqué.

Und was sagt Salt zu den Vorwürfen? Nichts. Eine Anfrage von BLICK blieb bislang unbeantwortet.

Mit den Spekulationen um einen Kauf von UPC durch Salt habe die Neuigkeit von heute jedenfalls nichts zu tun, ist sich Beyeler sicher.

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Salt reicht diese Stellungnahme am 9.1.2018 nach: «Das Netzwerk ist von zentraler Bedeutung für uns. Deshalb haben wir auch 2015 den Netzwerkausbau und –unterhalt wieder in unseren Betrieb eingegliedert. Zudem investieren wird laufend in die Erhöhung der Netzwerkabdeckung und den Ausbau der Netzwerkkapazität», sagt Salt-Sprecher Benjamin Petrzilka. «Das Netz ist viel besser als je zuvor - dies geht auch regelmässig aus Kundenrezensionen hervor.» Die Anzahl Netzwerkverbesserungen (Antenne neu gebaut oder ausgebaut) habe Salt Jahr für Jahr erhöht von 425 in 2015 auf 588 in 2016 und 670 in 2017. 

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