«Uns fallen die Wachtürme auf den Kopf»
Rettungsschwimmer auf Mallorca wollen am 7. Juli streiken

Rettungsschwimmer in Calvià, Mallorca, planen am 7. Juli einen Streik. Sie wollen damit auf akuten Personalmangel und veraltete Ausrüstung aufmerksam machen. Beliebte Strände wie Santa Ponça müssten an diesem Tag geschlossen werden.
Publiziert: 22.06.2024 um 17:03 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2024 um 17:27 Uhr
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Die Rettungsschwimmer in Mallorca haben genug.
Foto: DPA

Die Rettungsschwimmer der Gemeinde Calvià auf Mallorca wollen am 7. Juli streiken. Mit der Arbeitsniederlegung mitten in der Hochsaison wolle man auf Personalprobleme aufmerksam machen, sagte ein Sprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Da meist nur ein Rettungsschwimmer im Einsatz sei, bestehe die Gefahr, dass bei zwei Notfällen gleichzeitig nicht ausreichend geholfen werden könne.

Zudem seien die Arbeitsmaterialien veraltet. «Uns fallen die Wachtürme auf den Kopf», klagte der Sprecher der Strandaufseher von Calvià im Südwesten der spanischen Mittelmeerinsel. Rollstühle und Liegen, mit denen Menschen mit Behinderung ins Wasser befördert werden, seien defekt.

Der Protest richtet sich gegen das Unternehmen, das die Rettungsschwimmer beschäftigt, und auch gegen das Rathaus, das für die Einhaltung der Vorschriften zuständig ist.

Strände müssten gesperrt werden

Sollte der Streik stattfinden, müsste die Gemeinde die Strände am 7. Juli (einem Sonntag) wohl sperren, da die Sicherheit der Badegäste nicht gewährleistet werden könnte. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Rettungsschwimmer mit dem Arbeitgeber und dem Rathaus noch einig werden. Nicht selten werden auf Mallorca Streiks in letzter Minute abgeblasen.

Zu Calvià westlich der Inselhauptstadt Palma gehören die bei deutschen Touristen beliebten Strände Santa Ponça und Paguera sowie die britische Urlauberhochburg Magaluf.

Balearen kämpfen mit Massentourismus

Nicht nur die Rettungsschwimmer sind unzufrieden, auch die Einwohner werden zunehmend unruhig. Sie haben Mühe mit den Massen an Touristen, die jedes Jahr nach Mallorca reisen. Um Folgen, wie verschmutzte Strände, in den Griff zu kriegen, wurde bereits ein Alkoholverbot am Strand ausgesprochen

Auch andere Gebiete Spaniens, wie die Touristenhochburg Barcelona, wollen durchgreifen. So hat der Bürgermeister der katalanischen Hauptstadt vor, alle Ferienwohnungen aufzulösen und den Einwohnern Barcelonas zurückzugeben. So drastisch die Massnahmen auch sind, laut den Reiseanbietern Hotelplan und Kuoni bleibt Spanien ein Top-Reiseziel bei Herr und Frau Schweizer.

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