Auf einen Blick
- Migros stoppt Produktion des veganen Picknick-Eis
- Das vegane Ei kam bei der Kundschaft schlecht an
- Erstmals verschwand das Produkt kurz nach Lancierung aus den Regalen
2021 präsentierte der damalige Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen als «Weltneuheit» das erste vegane Picknick-Ei «The Boiled» und sprach von einer Sensation. Was die Ingenieure stolz machte, kam beim Publikum indes schlecht an. Das Ei sei «ungeniessbar», war noch eine der freundlicheren Beschreibungen. Und mit einem Preis weit über jenem von tierischen Bio-Eiern auch zu teuer. Und so verschwand das Ei bald wieder aus den Regalen zwecks Überarbeitung.
Es wurde eine längere Geschichte. Letztlich verzögerte ein fehlendes Ersatzteil in der Migros-eigenen Produktion die Wiedereinführung. 2023 fand das Nicht-Ei aus Soja dann den Weg zurück in die Regale der Supermärkte. Aber von dort aus offenbar noch immer nicht zu den Konsumentinnen und Konsumenten. Und so stellte die einst stolze Händlerin die Produktion still und heimlich ein, wie sie jetzt zugibt.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Handelszeitung» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.handelszeitung.ch.
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Man sei auch mit der 2023er-Neuauflage «nicht zufrieden» gewesen, sagt Migros-Sprecherin Carmen Hefti. «Im Sommer 2023 wurde entschieden, The Boiled nicht mehr zu produzieren.» Vermisst hat es offenbar niemand.
Migros hat Freude an Coffee B verloren
Und so wurde die Ei-Einstellung zum Vorboten der neuen Migros-Strategie, hat die neue Leitung unter Mario Irminger doch inzwischen auch mit zahlreichen anderen Prestige- und Luxusprojekten des Detailhändlers aufgeräumt.
Auch die als Weltrevolution angekündigte Kaffee-Technologie «Coffee B» wird mit weniger Verve vorangetrieben. Und grosse Migros-Betriebe ausserhalb des Kerngesschäfts stehen zur Disposition: M-Eletronics wurde bereits eingestellt – oder an Media-Markt teilverkauft, ein ähnlicher Deal wurde bei SportX mit Ochsner gefunden. Für die Migros-Betriebe Mibelle (Kosmetik und Chemie) und Hotelplan (Reisen) werden noch Käufer gesucht.
Verrückte Spielereien in Ei-Form dürfte es künftig nicht mehr aus der eigenen Entwicklung geben. Im Rahmen des neuen Konzepts werden die Migros-eigenen Industriebetriebe ganz auf die Produktion wichtiger Alltagsprodukte ausgerichtet. Oder wie es beim grossen Konkurrenten Nestlé heisst: back to basics.