Auf einen Blick
- Luxus-Therme in Bad Ragaz: Renovierung führt zu rutschigen Böden
- Gäste stürzen trotz Flipflops und Gummimatten
- Sprecherin von Therme: 27'350 Badegäste in drei Wochen, 0,011 Prozent Unfallquote
Die Tamina Therme in Bad Ragaz SG ist eine der edelsten Adressen für Wellness in der Schweiz. Ab 85 Franken pro Tag kann man in der grosszügigen Anlage entspannen. Vergangenes Jahr hat das Grand Resort Bad Ragaz die Therme für 4,6 Millionen Franken renoviert. Nur edelste Materialien wurden dabei verbaut. Auch neue Böden. Und die haben es in sich, sind rutschig. «Nach der Renovierung komme ich rein und fliege fast auf die Fresse», hat ein Gast dem «Beobachter» berichtet.
Mit Schildern haben die Betreiber des Bades auf die Rutschgefahr hingewiesen. Wellness-Gäste konnten für einen Fünfliber Flipflops mieten, damit sie weniger rutschen. Aber auch eiligst ausgelegte Gummimatten konnten das Problem nicht lösen. Die Bademeister wurden gar angehalten, eine Strichliste über alle Personen zu führen, die auf der 700 Quadratmeter grossen Fläche ausrutschten.
Fünf Tage geschlossen
Die Tamina Therme musste deshalb kurz nach der Eröffnung bereits wieder geschlossen werden. In den sozialen Medien wurde dies den Gästen als «letzte Schliessung vor der Wiedereröffnung» verkauft. Vom 16. bis am 20. Dezember war das Bad erneut ausser Betrieb, um Nachbesserungen vorzunehmen. «Es handelt sich nur um wenige Stellen mit erhöhter Rutschgefahr», sagt Sprecherin Alexandra Ellerkamp der «Südostschweiz». «Hinzugezogen wurden die betroffenen Lieferanten sowie eine unabhängige Messstelle mit Spezialisten», ergänzt sie.
Das Problem mit dem rutschigen Untergrund soll laut der Sprecherin damit gelöst sein. Die «Südostschweiz» weiss aber von drei weiteren Fällen seit der Wiedereröffnung am 21. Dezember, in denen Badegäste gestürzt sind. Waren die Nachbesserungen für die Katze? Sprecherin Ellerkamp setzt die Zwischenfälle in Relation zur Zahl der Besucherinnen und Besucher. «Angesichts von insgesamt 27’350 Badegästen in knapp drei Wochen entspricht dies einer äusserst niedrigen Quote von etwa 0,011 Prozent», sagt sie.
«Erhöhte Vorsicht bei nassen Böden»
Weiter appelliert Ellerkamp an die Wellness-Gäste: «Wir möchten darauf hinweisen, dass bei nassen Böden grundsätzlich eine erhöhte Vorsicht geboten ist.» Grundsätzlich erfolge die Nutzung von Schwimmbädern stets auf eigene Gefahr. «Im Falle eines Unfalls kommt in der Regel die persönliche Unfallversicherung des Badegastes zum Tragen», sagt die Sprecherin.