Ein bislang milder Winter, gut gefüllte Stauseen und Gasspeicher: Die Energiekrise scheint aufs Jahr 2023 vertagt. Die Schweizer Bevölkerung hat ihre Hausaufgaben dennoch gemacht. «Der Aufruf zum Energiesparen vom Bundesrat (Anm. d.Red.: im August 2023) hat die Mehrheit der Bevölkerung erreicht», das folgert die Generali aus ihrer Umfrage, die Blick exklusiv vorliegt.
Laut der repräsentativen Befragung des Versicherers, die vom 16. bis 22. November durchgeführt wurde, plant der Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer, schon diesen Winter effektiv Energie zu sparen. Das hat wohl auch damit zu tun, dass laut der Umfrage jeder Zweite Angst vor einer Energiekrise und damit verbundenen Stromausfällen hat. «Personen mit tiefem Einkommen und Personen aus der Westschweiz und dem Tessin fürchten sich mehr», heisst es weiter. Das sind die wichtigsten Schlüsse aus der Umfrage:
Wer am meisten Angst hat ...
... fürchtet sich vor der Kälte in den Wohnräumen im Winter. Die zweitgrösste Angst bei Männern ist eine mit Stromausfällen verbundene Einschränkung der Kommunikation und bei den Frauen, dass es keine Beleuchtung mehr gibt.
Gründe, warum keine Angst besteht
Diese sind geteilt: Frauen halten das Eintreten eines Stromausfalls für eher unwahrscheinlich. Männer sind eher der Meinung, dass die Stromkrise durch die Medien übertrieben dargestellt wird.
Wo verzichtet wird
Beim Baden üben sich Schweizerinnen und Schweizer bereits im Verzicht. Sie steigen weniger oft in die Wanne als in den Vorjahren. Jedoch sind sie nicht bereit, die Temperatur beim Duschen zu reduzieren.
Sparen beim Warmwasser
Über die Körperreinigung hinaus wird von der Mehrheit der Befragten Warmwasser gespart, indem mit der richtigen Menge Wasser gekocht wird, die Kleidung niedrig temperiert gewaschen wird und die Spar-Einstellungen bei Geschirrspüler und Waschmaschine genutzt werden.
Weitere Sparmassnahmen
Die meisten Schweizerinnen und Schweizer lüften laut Studie bereits richtig, um Energie zu sparen. Drei Viertel der Befragten halten die Heizkörper frei und heizen weniger. Allerdings: Fast ein Viertel stellt Stromleisten bei Nicht-Benutzen nicht aus und plant dies auch nicht zu tun, obwohl es vom Bundesrat als Sparmassnahme empfohlen wurde.
Die Hauptverantwortlichen
Und wem gibt man die Schuld an der Energiekrise? Die Befragten nennen hier den Ukraine-Russland-Krieg als Hauptverantwortlichen. Damit verbunden, werden häufig auch Politikerinnen und Politiker als Schuldige genannt. Hauptverantwortlicher, um eine Lösung zu finden für die Energiekrise, ist für die meisten Schweizerinnen und Schweizer der Bundesrat.