Überteuerte Tickets, unlauterer Wettbewerb
Circus Knie gewinnt vor Gericht gegen Ticketbörse Viagogo

Die Online-Plattform Viagogo hat sich beim Verkauf von Tickets für Vorstellungen des Circus' Knie unlauterer Methoden bedient. Dies hat das Bundesgericht festgestellt. Es hat die Beschwerde von Viagogo abgewiesen.
Publiziert: 12.11.2021 um 12:31 Uhr
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Circus Knie erringt vor Gericht einen Sieg gegen die Ticketplattform Viagogo.
Foto: Manuel Geisser

Das Bundesgericht hält in einem am Freitag veröffentlichten Urteil verschiedene Punkte fest, in denen die Ticketplattform Viagogo gegen das Bundesgesetz im Zusammenhang mit unlauteren Wettbewerb verstossen habe. Hintergrund des Rechtsstreits ist eine Klage des Nationalzirkus Knie gegen Viagogo.

Kaufinteressierten Besuchern auf Viagogo wurde angezeigt, dass für gewisse Knie-Vorstellungen die Tickets ausverkauft seien. Nicht ausgewiesen wurde dabei, dass sich dies nur auf Eintrittskarten bei Viagogo bezog und nicht auf die offiziellen Verkaufsstellen.

Zu hohe Preise

Auch wurden auf der Plattform Preiskategorien und Sitzpläne verwendet, die nicht jenen des Circus Knie entsprachen. Für die Kunden war es laut Bundesgericht damit nicht möglich, einen tatsächlichen Preisvergleich zu machen.

Nicht rechtens ist gemäss Urteil ausserdem, dass der zu bezahlende Preis während des Bestellvorgangs schrittweise erhöht wurde, ohne dass zumindest am Schluss ein klar nachvollziehbarer Gesamtpreis genannt wurde.

Käufer unter Druck gesetzt

Den Plattform-Besuchern wurde zudem mit aufpoppenden Fenstern und anderen Anzeigen mitgeteilt, es bestehe eine grosse Nachfrage nach den ausgewählten Tickets und sie müssten sich schnell entscheiden. Dass dies wiederum nur für die Ticket-Anzahl auf Viagogo galt, war für die Kunden nicht ersichtlich. Dadurch seien die Besucher zu einem schnellen Kauf gedrängt worden, schreibt das Bundesgericht.

Die Lausanner Richter bestätigen damit den vorinstanzlichen Entscheid des Handelsgerichts St. Gallen vom Februar. Dieses hatte Viagogo die genannten Methoden unter Strafandrohung verboten, nachdem Circus Knie im Oktober 2018 Klage gegen die Plattform eingereicht hatte. (SDA/sfa)

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