Darum gehts
- Migros Zürich schliesst Teo-Filialen in Kloten und Dietlikon Ende Monat
- Migros Ostschweiz übernimmt die Läden und plant weitere 24-Stunden-Standorte
- Teo-Läden bieten 850 Produkte auf 50 Quadratmetern ohne Personal an
Die Migros Zürich steht auf die Bremse: Die Teo-Filialen in Kloten ZH und Dietlikon ZH werden schon Ende Monat für immer geschlossen, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet. Die unbedienten Läden sind 24 Stunden geöffnet, kommen ohne Personal aus und bieten 850 Produkte auf einer Fläche von 50 Quadratmetern. Kundinnen und Kunden können sich per App oder Karte Zugang verschaffen und ihre Einkäufe selbst scannen und bezahlen.
Doch die Selbstbedienungsläden kommen bei den Konsumenten nicht gut an. In den Worten von Migros Zürich heisst das: «Die Genossenschaft Migros Zürich beendet das Pilotprojekt, da das Format in ihrem Wirtschaftsgebiet nicht das erwartete Potenzial entfalten konnte.» Die Angestellten, die bisher für Teo Dietlikon und Kloten im Einsatz waren, werden im Migros-Supermarkt weiterbeschäftigt.
Migros Ostschweiz setzt aufs Format Teo
In wenigen Tagen werden die beiden hölzernen Röhren der Migros Zürich – sie hat 2024 einen Rekordverlust gemacht – deshalb abgebrochen. Aber nicht verschrottet. Denn: Die benachbarte Migros Ostschweiz setzt weiter auf die Mini-Shops namens Teo. Kocht bei der Migros weiterhin jede Genossenschaft ihr eigenes Süppchen, wenn es um die Suche nach digitalen Ladenformaten der Zukunft geht? Es macht ganz den Anschein. Denn die Migros Ostschweiz übernimmt die zwei Läden, die in Dietlikon und Kloten bei Kundinnen und Kunden keinen Anklang gefunden haben.
Die Ostschweizer setzen nämlich weiter voll aufs Format Teo. Und bauen deren Netz sogar aus. So hat die Migros Ostschweiz vergangene Woche erst bekanntgegeben, dass sie in Herisau AR den ersten 24-Stunden-Supermarkt der Schweiz eröffnen will. In Kemptthal ZH wird demnächst ein Teo auf dem Areal der früheren Maggifabrik eröffnet. Ein weiterer 24-Stunden-Laden folgt in Wetzikon ZH, ebenfalls betrieben von der Migros Ostschweiz. Sechs bestehende Läden in Winterthur ZH bleiben bestehen.
Andere Händler krebsen zurück
Auch andere Schweizer Detailhändler haben Probleme mit ihren Selbstbedienungsläden. Vor allem diebische Kundinnen und Kunden machen ihnen zu schaffen. So hat Spar seinen ersten G024-Laden am Zürcher Sihlquai schon nach 14 Monaten wieder aufgegeben. Ein ähnliches Schicksal erlitt die Kioskbetreiberin Valora mit ihren Avec-Boxen. Im Juli 2023 wurden die acht bestehenden Selfservice-Läden nach nur wenigen Monaten bereits wieder eingestampft.
Und Coop? Die Basler planen, ihr To-Go-Konzept weiter auszubauen und kleine Shops ohne Personal einzuführen. Allerdings nur im sogenannten Semi-Public-Bereich. Also an halböffentlichen Standorten wie Universitäten, Fachhochschulen oder Spitäler. Zurzeit sind noch keine To-Go-Shops ohne Personal in Betrieb.