UBS-Rangliste zur wirtschaftlichen Attraktivität
So gut schneidet dein Kanton im direkten Vergleich ab

Die Schweizer Kantone weisen nicht nur punkto Dialektvielfalt eine riesige Bandbreite auf: Auch bei der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit zeigen sich gewaltige Unterschiede. Eine aktuelle UBS-Studie zeigt, welche Kantone top abschneiden – und welche weniger.
Publiziert: 23.08.2023 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2023 um 17:36 Uhr
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Zürich landet im UBS-Vergleich der kantonalen Wettbewerfähigkeit auf Platz 3.
Foto: PIUS KOLLER
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

In dieser Rangliste sehen Einwohnerinnen und Einwohner ihnen Kanton besonders gerne weit vorne: Die UBS hat die Wettbewerbsfähigkeit der 26 Kantone im Land verglichen. Dabei zeige sich, dass Kantone, die besonders gut abschneiden, auch über eine deutlich höhere Wirtschaftsleistung verfügen, wie UBS-Ökonomin Katharina Hofer (36) sagt. Die dortigen Einwohner können sich folglich tendenziell über bessere berufliche Perspektiven und höhere Löhne freuen. 

Die UBS hat für die Bewertung des kantonalen Wettbewerbsindikators acht Faktoren unter die Lupe genommen. Bei der Wirtschaftsstruktur schneiden Kantone gut ab, die wertschöpfungsstarke Branchen wie die Pharmaindustrie beheimaten. Vorteilhaft ist auch, wenn verschiedene Branchen zur Wirtschaftsleistung beitragen. Ebenfalls wichtig sind die Innovationskraft, der Bildungsstand der Bevölkerung oder das Arbeitskräftepotenzial. 

Steuern als zentraler Treiber

An der Spitze der Rangliste hat sich im Vergleich zur letzten Untersuchung im Jahr 2021 zumindest bei den Positionen verändert: Der Kanton Zug steht weiterhin an der Spitze, dicht gefolgt von Basel-Stadt. Das Podest wird von Zürich komplettiert.

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Trotzdem gibt es Kantone wie Solothurn, Schaffhausen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden oder Aargau auf Rang 4, die an Wettbewerbsfähigkeit zulegen konnten. «Aargau hat sich gerade im Bereich des Kostenumfelds massiv verbessert. Das liegt vor allem an den attraktiven Unternehmenssteuern», erklärt Hofer. 

Mit der Einführung der OECD-Mindeststeuer wird das Steuerumfeld zwar etwas an Bedeutung verlieren, so Hofer. «Der Steuerwettbewerb wird jedoch weiterhin entscheidendes Kriterium bleiben.» 

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Schlechtere Voraussetzungen

Verschlechtert haben sich die Kantone in der Zentralschweiz, Bern, das Wallis oder Graubünden. Die Bergkantone Wallis und Graubünden liegen punkto Wettbewerbsfähigkeit auf dem zweit- und drittletzten Platz. Das liegt zum einen an dominanten Branchen wie dem Tourismus oder dem Baugewerbe mit verhältnismässig tiefer Wertschöpfung. Aber auch an Faktoren wie dem Einzugsgebiet oder der Erreichbarkeit, «die kaum oder nur mit sehr langen Zeithorizont veränderbar sind», so Hofer. 

Die rote Laterne bleibt beim Jura. Das Schlusslicht darf sich aber immerhin über einen positiven Trend freuen. Hofer ordnen zudem ein: «Die Rangliste vergleicht die Wettbewerbsfähigkeit in Relation zu den anderen Kantonen. Auch Kantone, die schlecht abschneiden, können im internationalen Vergleich trotzdem stark dastehen.» 

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Grosser Potenzial bei den Frauen

Die Politik ist im kantonalen Wettbewerb gefordert: So kann knapper Wohnraum die wirtschaftliche Entwicklung ausbremsen. Eine Vereinfachung der Bewilligungsverfahren könnte hier Linderung schaffen. Auch die Verfügbarkeit von Fachkräften bleibt zentral. Ein klarer Vorteil für die Kantone Zürich, Waadt, Genf, Zug und Aargau, in denen ein deutlicher Anstieg der Erwerbstätigen prognostiziert wird.

Randregionen müssen jedoch nicht tatenlos zusehen. Gerade bei den Frauen liegt noch viel Potenzial brach. In Bürojobs habe die vermehrte Möglichkeit zu Homeoffice die Erwerbstätigkeit von Frauen deutlich erhöht, so Hofer. Ebenso helfen würde ein verbessertes Angebot bei der Kinderbetreuung. 


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