Tui-Chef Czapiewski
«Zertifikate werden nicht so schnell verschwinden»

Philipp von Czapiewski, Chef von Tui Suisse, rechnet beim Reiseverkehr noch länger mit Einschränkungen. Manche Destinationen seien für Ungeimpfte unerreichbar.
Publiziert: 13.11.2021 um 10:54 Uhr
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Zertifikat vorweisen vor dem Einstieg ins Flugzeug, je nach Ziel noch ein Test – das Reisen zu Corona-Zeiten ist aufwendiger geworden.
Foto: keystone-sda.ch

Trotz Öffnung der Vereinigten Staaten für geimpfte Reisende: Das Interesse an den US-Reisen über Weihnachten hält sich in Grenzen, sagt Philipp von Czapiewski (37), Chef von Tui Suisse. «Einen US-Boom haben wir nicht erlebt», so Czapiewski gegenüber den Zeitungen der «CH Media».

Gefragt seien vielmehr die warmen Ferienziele: Thailand, Dubai, Ägypten oder die Kanaren.

Normal sei die Reisebranche deswegen aber nicht. «Man muss sehen, dass noch nicht die ganze Welt bereisbar ist, wie zum Beispiel Australien oder viele südamerikanische Länder. Von Normalität lässt sich noch nicht sprechen.»

Strenge Ziele für Ungeimpfte unerreichbar

Czapiewski rechnet damit, dass der Reiseprozess noch länger komplizierter sein wird. «Zertifikate, Tests, Impfungen – diese Regeln werden so rasch nicht verschwinden, das wird uns langfristig begleiten.» Er gehe davon aus, dass manche, besonders strenge Reiseziele für Ungeimpfte mittel- bis langfristig unerreichbar bleiben würden.

In manchen Ländern brauchen auch Geimpfte trotzdem noch einen PCR-Tests – was ins Geld gehen kann. Doch es gebe einen grossen Nachholeffekt, so Czapiewski, viele Leute würden sich das leisten.

Trotz steigenden Corona-Fallzahlen in vielen Ländern gibt sich der Manager optimistisch. Das Risiko werde bleiben – und damit müsse man leben.

Reisen besser planbar

In der Reisebranche würden die Regeln in der Schweiz und den Destinationen aber immer klarer und langfristiger. «Das schafft mehr Planbarkeit.» Mit internationalen Standards rechne er aber nicht.

Im Frühling läuft die Kurzarbeitsregelung für viele Reisebüros aus. Doch wenn sich der Reiseverkehr so weiterentwickle wie aktuell, rechne er nicht mit vielen Konkursen, sagt Czapiewski. «Aber dass nicht jeder diese Krise überleben wird, ist zu erwarten. Leider.» (gbl)

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