Inflation und Ukraine-Krise gehen ans Portemonnaie. Auch der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller Nestlé hat im ersten Halbjahr 2022 die Verkaufspreise deutlich angehoben. Trotzdem griffen die Kunden weiterhin beherzt bei Produkten wie Nespresso-Kapseln, Purina-Katzenfutter oder San-Pellegrino-Wasser zu. Nestlé steigert ihren Umsatz im ersten Halbjahr organisch um 8,1 Prozent auf 45,6 Milliarden Franken. 6,5 Prozent waren dabei auf die Weitergabe der steigenden Kosten an die Kunden zurückzuführen. Die restlichen 1,7 Prozent entfallen auf das sogenannte interne Realwachstum, also die Verkaufsmenge.
Damit hat die Firma im ersten Halbjahr zwar mehr umgesetzt, aber unter dem Strich weniger verdient. Der Umsatz stieg um 9,2 Prozent auf 45,6 Milliarden Franken, wie Nestlé am Donnerstag bekannt gab. Der Reingewinn sank dagegen um 11,7 Prozent auf 5,2 Milliarden Franken.
Nestlé übertrifft Schätzungen
Nestlé hat genau gleich stark zugelegt wie der Konkurrent Unilever, der am Dienstag mit einem stärkeren Wachstum als erwartet überrascht hatte. Auch Nestlé übertrifft die Schätzungen der Analysten gemäss AWP Konsens. Diese hatte ein organisches Wachstum von 7,5 Prozent erwartet.
Der operative Gewinn stieg ebenfalls stärker als erwartet auf 7,7 Milliarden, konnte aber mit dem Umsatzwachstum nicht ganz Schritt halten. So nahm die EBIT-Marge als Indikator für die Profitabilität um 0,8 Prozentpunkte auf 16,9 Prozent ab.
Unter dem Strich blieb ein um 11,7 Prozent tieferer Halbjahresgewinn als im Vorjahr. Dieser lag bei 5,2 Milliarden Franken. (SDA/lui)