Zwei Extrême-Cornets, dazu ein Pirulo – und schon sind am Badi-Kiosk zehn Franken weg. In dieser Saison lassen kleine und grosse Schleckmäuler im Freibad, am Kiosk oder im Tankstellenshop mehr liegen als in den vergangenen Corona-Jahren. Wie viel mehr?
Glacesuisse, der Verband Schweizerischer Glaceproduzenten, will angesprochen auf die Preiserhöhungen nichts sagen. Viel lieber bewirbt der Verband die Neuheiten von Unilever, Emmi, Mars, Froneri und Co., die rund 70 Prozent des Schweizer Glacemarkts abdecken.
Pralinato-Herstellerin packt aus
Glaceriegelverkäufer Mars selbst will sich ebenfalls nicht in die Preiskarten schauen lassen. Dafür nimmt die Schweizer Marktführerin Froneri aus der Ostschweiz ausführlich Stellung. «Auch wir sind von Teuerungen betroffen», sagt Froneri-Sprecherin Lisa Possiel stellvertretend für die Branche. «Diese resultieren in erster Linie aus einer Erhöhung der Strom-, aber auch der Rahmpreise hier in der Schweiz.»
Die Sprecherin versichert, dass man keine versteckten Preiserhöhungen – weniger Inhalt, gleicher Preis – gemacht habe. «Wir haben unsere bestehende Produktgrössen belassen und eine Preiserhöhung im Rahmen unserer Mehrkosten weitergegeben», so Possiel. Diese beträgt im Schnitt drei bis fünf Prozent über alle Glaceprodukte aus den Fabriken am Bodensee. Dazu gehören auch die Marken Extrême, Oreo, Nuii, Mövenpick, Pralinato, Rakete und Pirulo.
Auch Emmi aus Luzern bestätigt den «starken» Inflationsdruck, der «Preisanpassungen auf allen Stufen» nötig mache. Es hänge aber von der Preispolitik der Handelspartner ab, ob sich Emmi-Glacen – darunter die Pierrot-Sorten – in den Kiosken, Restaurants und Co. verteuerten.
Migros erhöht, Coop belässt Preise unverändert
Auch die Migros hat Verkaufspreiserhöhungen bei verschiedenen Produkten durchgeführt, wie sie bestätigt. So kostet etwa Crème d'Or (1 Liter) nun 10.20 statt 9.95 Franken. «Erhöhungen werden zurzeit geprüft und können leider nicht ausgeschlossen werden», sagt Migros-Sprecherin Cristina Maurer. Bei vereinzelten Markenglacen habe man indes die Verkaufspreise nicht verteuert.
Im Gegensatz zur Migros sind bei Coop die meisten Eigenmarken im Vergleich zum Vorjahr preislich unverändert geblieben, wie Sprecher Kevin Blättler auf Anfrage versichert. Wie die Basler dies trotz Preissteigerungen in der Logistik, bei Energie und Rohstoffkosten hinbekommen haben, sagt er dagegen nicht.