Die Schweizer konsumieren viel zu viel Zucker. Das führt oft zu schweren gesundheitlichen Problemen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat deshalb schon 2015 die «Erklärung von Mailand» zur Zuckerreduktion ins Leben gerufen. Darin sind diverse Massnahmen bei Lebensmittelherstellern vorgesehen, die aber noch keinen juristisch verbindlichen Charakter haben.
Immerhin: Letzte Woche haben sich zehn Getränkehersteller dazu verpflichtet, den Zuckergehalt in ihren Süssgetränken bis Ende 2024 um zehn Prozent zu reduzieren. Doch zwei Schwergewichte scheren aus, wie die «SonntagsZeitung» festhält. Der österreichische Getränkekonzern Red Bull und der US-Nahrungsmittelriese Pepsico machen nicht mit.
Energydrinks bauen auf Zuckergehalt
Red Bull begründet dies damit, dass die im Drink enthaltene Zuckermenge «zur Funktionalität des Energydrinks beiträgt», so eine Red-Bull-Sprecherin. Um den Zuckerkonsum der Schweizer Bevölkerung zu drosseln, verkaufe man immerhin kleinere Dosen mit nur 250 Milliliter Inhalt. Red Bull habe Massnahmen getroffen, um den Zuckerkonsum der Schweizer Bevölkerung zu senken. So verkaufe man kleine Dosengrössen von 250 Millilitern.
Eine Argumentation, die das BLV bedauert. Zumal schon fast jeder zehnte 11- bis 15-Jährige mindestens einmal pro Woche einen Energydrink konsumiert.
Keine Angaben zum Verzicht auf Reduktion machte Pepsico. Damit werden dessen Produkte wie Pepsi, 7-Up oder Gatorade bis auf Weiteres dieselben Zuckerwerte ausweisen.
Damit geben Red Bull und Pepsico im sprichwörtlichen Sinne «dem Affen Zucker». Das bedeutet, dass man seine Schwächen oder Angewohnheiten nicht unterdrückt, sondern auslebt. (rae)