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Trotz Niedrigzinsen und Gebührenhoch
Bei diesen Banken lohnt sich das Konto noch

Wer etwas Geld auf der Seite hat, legt dieses häufig aufs Konto. Das mag sicher sein, lohnen tut es sich aber fast nie. Denn steigende Gebühren fressen die kümmerlichen Zinserträge schnell weg. Wo etwas übrig bleibt, zeigt ein Vergleich.
Publiziert: 17.12.2018 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2019 um 12:54 Uhr
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Wer sein Geld auf dem Bankkonto liegen hat, macht kaum vorwärts. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsdienstes Verivox. Schuld sind hohe Gebühren und tiefe Zinsen.
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Julia Fritsche

Bankkonten sind für die meisten heutzutage ein grosser Frust – zumindest, wenn es um die Zinsen geht. Das liegt unter anderem an dem allgemein tiefen Zinsniveau. Auch letzte Woche hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht an den Negativzinsen geschraubt. Frühestens gegen Ende 2019 erwarten Experten einen Zinsschritt.

Und so ändert sich auch für Privatkunden und ihre Bankkonten wenig. Wer 50'000 Franken bei der Bank liegen hat, bekommt dafür pro Jahr nur zwischen 5 und 50 Franken, so das Vergleichsportal Verivox in einer Mitteilung. Das heisst: Damit können sich die Bankkunden einen Sonntagszopf oder im besten Fall einen Skiausflug in ein kleineres Skigebiet leisten.

Nur Kunden von drei Banken machen vorwärts

In den meisten Fällen bleibt unter dem Strich von den Zinserträgen aber gar nichts mehr übrig. Denn die Banken knöpfen ihren Kunden auch immer mehr Gebühren ab. Im Vergleich zu 2016 haben sich die Ertragschancen für Private weiter verschlechtert, so Verivox zum Fazit ihrer Auswertung zu zehn grossen Schweizer Banken und ihren Angeboten. Die Studienautoren haben sich dafür einen Musterkunden mit 20'000 Franken auf dem Privatkonto und 50'000 Franken Sparguthaben angeschaut.

Im Durchschnitt bleibt den Kunden nach allen Kosten ein Minus von 25 Franken. Im schlimmsten Fall beträgt der Verlust aber mehr als 100 Franken. Vorwärts machen Kunden nur gerade bei drei Banken. Die Glücklichen sind Kunden bei der Migros Bank, der Waadtländer Kantonalbank und der Raiffeisen. Doch auch da gibts weniger Ertrag als noch beim letzten Vergleich 2016. «Die erneute Verschlechterung für die Kunden ist dabei grösstenteils auf die weiter sinkenden Zinsen zurückzuführen», so Christoph Biveroni, Country Manager Schweiz bei Verivox. Auch die Gebühren seien gesunken, allerdings weniger stark.

Wo Bankkunden den höchsten Saldo haben (in CHF)

AnbieterGebühren/Jahr 2018Zins/Jahr 2018Saldo/Jahr 2018Saldo/Jahr 2016
Migros Bank0404051
Banque Cantonale Vaudoise0131313
Raiffeisen40501021
Neon (Hypothekarbank Lenzburg)000keine Angabe
ZAK (Bank Cler)000keine Angabe
Bank Cler (ehemals Bank Coop)5250-21
Zürcher Kantonalbank5225-27-23
St. Galler Kantonalbank4013-28-28
Postfinance6025-3525
Valiant Bank4813-36-23
UBS1005-95-71
Credit Suisse1105-105-10

Quelle: Verivox

Tendenz hält an

Im nächsten Jahr dürfte sich die Gesamtrechnung weiter verschlechtern. Denn während die Zinsen kaum steigen werden, ist dies bei den Gebühren anders. So führt die Postfinance im neuen Jahr etwa eine Gebühr für Postbelege ein. Und für die Kontoführung verlangt die Postbankentochter mit drei Ausnahmen von allen 5 Franken monatlich. Auch die Luzerner Kantonalbank sorgte im Herbst für Unmut bei ihren Kunden, als sie die neuen und höheren Gebühren ab Januar 2019 bekannt machte.

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