Alles kostet! Das haben Kunden der Luzerner Kantonalbank (LUKB) bemerkt, die das neue Gebührenreglement im Detail studiert haben. Dieses ist ab dem 1. Januar gültig. Denn die Bank ändert nicht nur die Namen der Konti in ihrem Angebot.
Erschrocken ist auch BLICK-Leser Markus G.* Will er ab dem 1. Januar Zahlungen durch einen Vergütungsauftrag auslösen, dann kostet das 18 Franken mehr als bisher. Die Gebühren wurden von 6 auf 20 Franken erhöht. Auch der sogenannte Multiwährungsauftrag schlägt um 5 Franken auf.
Teils happige Aufschläge
Und während G. bislang nichts zahlen musste, wenn er einen Dauerauftrag löschen wollte, kostet das neu 5 Franken. Der gleiche Betrag wird fällig fürs Einrichten und Ändern eines Dauerauftrags. Diese Gebühr gab es allerdings schon bisher. Zudem ist das neue Reglement eine schlechte Nachricht für alle, die ihre Bankbelege gerne per Post bekommen. Zusätzlich zum Porto verlangt die Luzerner KB dafür neu eine Gebühr von einem Franken pro Brief.
Immerhin zwei Services werden günstiger. So sind gewisse Auslandszahlungen via E-Banking ab dem neuen Jahr gratis. Vorher wurden dabei pro Auftrag 4 Franken fällig. Auch wer eine Maestro-Karte verliert, muss für die Sperrung ab 1.1.2019 nur noch die Hälfte zahlen. Allerdings sind auch 30 Franken ein stolzer Betrag.
Auf Anfrage erklärt die Luzerner Kantonalbank die erhöhten Gebühren damit, dass der Bank mit den betroffenen Diensten viel administrativer Aufwand entstehe, der entsprechend koste. Beim Vergütungsauftrag etwa handle es sich um ein Uralt-Produkt, das nur noch wenig genutzt würde.
Sogar E-Konten werden teurer
Ein Bankwechsel dürfte Markus G. und den anderen LUKB-Kunden wenig bringen. Denn seit Jahren schrauben alle Banken ihre Gebühren immer höher. Gleichzeitig gibts praktisch keine Zinsen mehr. Sodass Klagen zum Thema auch für den Bankenombudsmann ein Dauerbrenner sind: Jeder fünfte schriftliche Fall dreht sich darum.
Einen Ausweg vor Zusatzkosten bieten meist nur noch die reinen Online-Konten. Auch bei der Luzerner KB fallen dafür weniger Gebühren an. Die Bank schraubt aber auch da an den Gebühren. Statt 10 Franken pro Quartal verlangt sie für die Kontoführung neu bald 5 Franken pro Monat – 50 Prozent mehr also. Das sei eine normale Anpassung an die Marktpreise, sagt die Luzerner KB zur Erhöhung.
Auch in den Ferien gibts für viele Schweizer kein Entkommen vor happigen Gebühren. Automaten im Ausland rechnen häufig gleich in Franken um. Das ist praktisch, aber zu Hause folgt der Schock. Der Service kostet einen hohen Zuschlag. Auf die Frage «Wollen Sie den Betrag in Franken abrechnen?» empfehlen Experten daher ein Nein.
* Name der Redaktion bekannt