Saldoauskünfte kosten bald 4 Franken
Postfinance erhöht Gebühren für Privatkunden

Wer ein Postfinance-Konto hat und auch 2019 die Belege per Post erhalten will, muss dann dafür zahlen. Auch die Kontoführung gibts neu für fast alle nicht mehr gratis.
Publiziert: 10.10.2018 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2018 um 19:08 Uhr
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Die Postfinance schraubt aufs neue Jahr hin an ihren Gebühren. Die Kontoführung kostet ab dann für fast alle 5 Franken pro Monat.
Foto: Keystone

Bisher mussten viele Privatkunden von Postfinance nichts für die Führung ihres Kontos zahlen. Das ändert sich jetzt. Die Postbankentochter führt auf das nächste Jahr mit drei Ausnahmen für alle eine Kontoführungsgebühr von 5 Franken monatlich ein.

Eine Ausnahme macht Postfinance bei Privatkunden, die Anlageprodukte im Umfang von mindestens 25'000 Franken halten oder bei der Postfinance eine Lebensversicherung oder eine Hypothek abgeschlossen haben, wie Postfinance am Mittwoch mitteilte.

Bisher zahlten auch Privatkunden mit einem Vermögen von über 7500 Franken keine Kontoführungsgebühren. Auch für Privatkonto Plus-Kunden mit einem Gesamtvermögen über 25'000 Franken war die Kontoführung kostenlos.

Kosten für Kontoauszüge

Postfinance bittet zudem neu auch die Kunden für monatliche Kontoauszüge auf Papier zur Kasse. Sie kosten neu 1 Franken pro Monat. Saldoauskünfte via Telefon und am Postschalter ohne Postfinance Card kosten künftig 4 Franken. Geschäftskunden zahlen neu 30 Franken pro Jahr für jede Postfinance Card.

Postfinance begründet die Preiserhöhungen mit dem wirtschaftlich und regulatorisch schwierigen Umfeld der Postbank. Die seit Jahren sehr tiefen Zinsen und das Kreditverbot hätten die Zinsmarge von Postfinance erodieren lassen, hiess es in der Mitteilung. Die Bank führe darum ab dem 1. Januar 2019 auf einzelnen, nicht mehr kostendeckenden Produkten und Dienstleistungen «branchenübliche Preise» ein.

Möglicher Kundenverlust

Dass die Preiserhöhung bei den Privatkunden auf wenig Freude stossen wird, ist der Postbank klar. «Wir sind uns bewusst, dass diese Preismassnahmen zu Kundenabgängen führen können. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass wir unseren Kundinnen und Kunden auch weiterhin ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis bieten», sagte Postfinance-Sprecher Johannes Möri auf Anfrage von AWP.

Ein Moneyland-Vergleich zeigt, dass Privatkunden bei der Postfinance bisher gut wegkamen. Das wird sich nach Einschätzung des Moneyland-Geschäftsführers Benjamin Manz nicht grundsätzlich ändern. «Die Postfinance gehört damit mit ihren Privatkonten nach wie vor zu den günstigeren, aber nicht mehr zu den günstigsten Anbietern», sagte er auf Anfrage.

Auch andere Banken erhöhen Gebühren

Vor kurzer Zeit hat auch die Luzerner Kantonalbank ihre Kunden über neue Gebühren im nächsten Jahr informiert. Unter anderem verlangt die Bank neu eine Gebühr von einem Franken für das Verschicken von Bankbelegen.

Auf BLICK-Anfrage erklärt die Luzerner Kantonalbank die erhöhten Gebühren damit, dass der Bank mit den betroffenen Diensten viel administrativer Aufwand entstehe, der entsprechend koste. (SDA/jfr)

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