Der erleichterte Seufzer der Schweizer Reisebranche war weitherum hörbar, als der Bundesrat die Quarantäneliste am Freitagnachmittag ersatzlos kippte. Der Schritt kam gerade noch rechtzeitig, lobt Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig (62). «Inbesondere hinsichtlich der Festtage sind Gäste aus dem Ausland für die Hotellerie sehr wichtig.»
Die Wintersaison ist damit auch an Orten wie Verbier VS oder Zermatt VS gerettet, wo ein Grossteil der Gäste aus dem Ausland stammt. Sie hatten jüngst vor massiven Umsatzeinbussen gewarnt.
«Schaden ist angerichtet»
Die Quarantäneliste war gerade einmal eine Woche in Kraft. Dennoch war sie einschneidend. «Der Schaden ist angerichtet», kritisiert Swiss-CEO Dieter Vranckx (48). Viele Touristen, etwa aus Grossbritannien, haben ihre Weihnachtsferien in der Schweiz bereits storniert. Hotel und Flug inklusive.
Einen Haken gibt es aber: Wer in die Schweiz einreist, muss sich gleich doppelt testen lassen. Einmal vor dem Abflug. Und dann nochmals vier bis sieben Tage nach der Ankunft hierzulande. Das geht ins Geld – die Testkosten müssen die Reisenden selbst berappen.
Telefonleitungen glühen
Globetrotter-Chef André Lüthi (61) nimmts gelassen. «Die Leute schrecken die Tests nicht vom Reisen ab», vermutet er. «Wenn man sich auf die Reise gefreut hat, wird man das Opfer auf sich nehmen.»
Die Telefonleitungen in Lüthis Reisebüros werden nun glühen. «Wir erwarten mit dem neuen Entscheid viele Fragen seitens der Kundschaft», prophezeit der Reise-Pionier. Aber: «Auch viele Buchungen.»