Tourismus eingebrochen
Berggebiete leiden besonders unter den Folgen von Corona

Um 50 Prozent sind während der Corona-Krise die Einnahmen durch ausländische Touristen gesunken. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen. Eine Studie zeigt, wie stark Tourismusregionen unter Corona gelitten haben.
Publiziert: 06.07.2022 um 17:01 Uhr
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Die vergangenen beiden Jahre waren hart für Schweizer Tourismusregionen.
Foto: Getty Images

Die Covid-19-Pandemie hat Berggebiete und ländliche Regionen stark getroffen. So brach der Tourismus drastisch ein. Andererseits verleiht ihnen der Trend «zurück aufs Land» neuen Schwung. Ob dieser allerdings anhält, ist ungewiss.

Das bilanziert die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) in ihrer zweijährigen Statistik über die Entwicklung in den Randregionen. Die Pandemiejahre 2020 und 2021 hinterliessen demnach eindeutige Spuren.

Besonders deutlich zeigten sich diese im Tourismus. Die Einnahmen durch ausländische Touristen sanken um die Hälfte. Damit gingen die Bruttowertschöpfung um einen Viertel und die Beschäftigung um sechs Prozent zurück. Aktuell lässt sich indessen eine Erholung feststellen. Allerdings dürfte es noch Jahre dauern, bis die finanziellen Dellen ausgeglichen sind.

Zurück aufs Land

Für die Berggebiete und die Randregionen ist die Bevölkerungsentwicklung aufgrund der Krise besonders bedeutend. Ein deutlicher Trend «zurück aufs Land» machte sich bemerkbar, der auch statistisch fassbar ist, obwohl auf Gemeindeebene erst provisorische Resultate vorliegen.

Die Zahlen zeigen, dass die Berg- und Landkantone bei der Bevölkerung 2020 und 2021 deutlich stärker zulegten als in den Vorjahren. Das stützt sich gemäss der SAB auch auf den Leerwohnungsbestand und die Ferienwohnungen. Derzeit ist der Ferienwohnungsmarkt in den Bergen demnach ausgetrocknet.

Die Bevölkerung zieht es auf Dauer verstärkt aufs Land, weil sie die Annehmlichkeiten der Umgebung schätzt und gleichzeitig von zu Hause aus im Homeoffice arbeiten kann. Andererseits sind Ferienobjekte für die Freizeit oder für einen Teil der Arbeit sehr begehrt.

Glasfaser und Mobilfunk

Für die SAB stellt sich die Frage, ob dieser Trend anhält. In der weitreichenden Akzeptanz des Homeoffice sieht sie allerdings ein günstiges Vorzeichen. Die Arbeitsgemeinschaft will sich jedenfalls politisch dafür einsetzen, dass der Trend längerfristig fortdauert.

Dazu gehört für sie besonders die Versorgung der Berggebiete und ländlichen Regionen mit Hochbreitband-Infrastrukturen – sowohl via Glasfaserkabel als auch via Mobilfunk.

Generell zeigte die Bewältigung der Corona-Krise für die SAB, dass die Widerstandskraft der Berg- und Landregionen weiter gestärkt werden muss. (pbe/SDA)

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