Auf einen Blick
- Gratwanderung auf dem Stoos erlebt durch Social Media einen Besucheransturm
- Ansturm bringt Probleme wie Wildcamper und Störung der Weidetiere mit sich
- Stoos Tourismus stellt Sensibilisierungstafeln auf
Zuerst im Glarnerland, jetzt im Kanton Schwyz: Videos in den sozialen Medien sorgen für einen Mega-Ansturm in den Schweizer Bergen. Die Fronalpstock-Gratwanderung zieht so viele Touristen an, dass es zu Warteschlangen und Stau auf den kleinen Wanderwegen kommt, wie «20 Minuten» berichtet. Die Restaurantbetreiber freut es, leiden müssen vor allem die vierbeinigen Alpbewohner.
Auslöser des Andrangs sind viral gegangene Beiträge auf der Plattform Tiktok. Gewisse Videos über die idyllische Wanderung oberhalb des Vierwaldstättersees sind über 200'000 Mal angeklickt worden. Die Folge davon? Hunderte angelockte wanderfreudige Touristen.
Sensibilisierung und Kontakt mit den Bauern
Bernadette Fassbind, die mit ihrem Mann die Alpwirtschaft Laui führt, freut sich zwar über mehr Gäste im Restaurant. Doch viele Besucher streicheln Kühe und Rinder oder machen Fotos, was gefährlich sein kann. Auf TikTok-Videos ist zu sehen, wie sich Kühe sogar selber wehren und zu nahe kommende Touristen leicht wegschubsen.
Stoos-Muotatal Tourismus möchte dem Fehlverhalten gegenüber den Alptieren entgegenwirken. An verschiedenen Orten wurden Sensibilisierungstafeln aufgestellt. «Wir pflegen auch den Austausch mit den lokalen Bauern», sagt Simona Barmettler von der Tourismusorganisation.
Es gibt auch Wildcamper
Die Restaurantbetreiberin Fassbind erwähnt noch weitere Folgen des Touristen-Chaos: «Es gibt viele Wildcamper, die ihren Abfall liegenlassen.» Bei den Nachbarn der Bäuerin seien auch schon Touristen einfach ins Haus gelaufen, um aufs WC zu gehen. Sie selbst habe jedoch kaum unangenehme Begegnung gehabt. «Aber wenn man davon hört, ist das schon ein bisschen beängstigend», erklärt sie gegenüber der Pendlerzeitung.
Grundsätzlich hätten die sozialen Medien einen spürbaren Einfluss auf den Tourismus ausgeübt. Martin Langenegger, Geschäftsführer der Stoos Bahnen meint: «Es ist ein Geben und ein Nehmen.» Es gehöre dazu, Gäste zu informieren und die wenigen Gäste, die Regeln für die Tiere und die Natur nicht achten, zu bitten, diese einzuhalten.
Es bleibt abzuwarten, ob der Hype um die Gratwanderung anhalten wird. Bei weiterhin grossen Warteschlangen dürfte das Interesse aber bald abnehmen.
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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