Bevor man den Flug für die Ferien bucht, lohnt es sich immer zu schauen, ob es noch ein besseres Angebot gibt. Schliesslich will man nicht zu viel für die Hin- und Rückreise ausgeben. Je weiter der Weg ist, desto teurer auch das Billett. Von dem könnte man zumindest ausgehen.
So ist es aber nicht immer: Einige Flugreisende haben einen Trick entdeckt, wie man bei einem Abflug vom Flughafen Zürich aus noch etwas Geld sparen kann. Wählt man bei der Swiss als Abflugort den Hauptbahnhof Genf – statt den Flughafen Zürich – sind die Preise billiger. Obwohl man nach der Zugfahrt von Genf nach Zürich in den genau gleichen Flieger in Kloten einsteigt. Das zumindest sagen Nutzerinnen und Nutzer der Website preispirat.ch.
Dabei spielt das Angebot und die Nachfrage mit, wie die Swiss auf Anfrage von Blick erklärt. «Der Preis wird immer durch die gesamte Reise bestimmt, vom Abreiseort bis zum Zielort», sagt eine Sprecherin. Jede Reise unterliege unterschiedlichen Marktbedingungen und damit auch unterschiedlichen Preisen.
Manchmal lohnt es sich richtig
Auf preispirat.ch finden sich einige Beispiele, die zeigen, wie viel sich sparen lässt. Ein Hin- und Rückflug von Zürich nach Dubai kostet mit der Swiss 969.85 Franken. Reisedatum: 2. bis 8. Oktober. Wählt man nun den Bahnhof Genf als Abflugort, kosten die Flüge noch 876.85 Franken – also fast 100 Franken weniger. Beim Flug nach Rom spart man im gleichen Zeitraum 30 Franken. Bei einem weiteren Beispiel nach Barcelona beträgt der Unterschied gar satte 180 Franken. Dabei handelt es sich um einen Hin- und Rückflug am 18. August.
Blick hat auch recherchiert und tatsächlich: Je nach Verbindung sind die Flüge vom Bahnhof Genf aus günstiger. Meistens sind die Unterschiede aber nicht sehr gross. Mitte Oktober kann man bei einem Flug nach Berlin beispielsweise 20 Franken sparen. Manchmal gibt es aber auch Ausschläge, wie die vorherigen Beispiele zeigen.
«Zugticket interessiert niemanden»
Dabei stellt sich die Frage, inwiefern die Swiss kontrolliert, ob die Zugreise auch angetreten wurde. Auf preispirat.ch heisst es: «Vermutlich interessiert ja das Zug-Ticket von Genf nach Zürich niemanden.»
Ein Nutzer bestätigt im Kommentar: «Funktioniert einwandfrei und klappt sehr gut. Niemand interessiert sich für den Zug, ob ihr den angetreten habt oder nicht. Funktioniert auch ab Basel Bahnhof und Lugano, wobei Genf stets die besten Angebote hatte.»
Swiss arbeitet daran
Bei der Swiss ist das Phänomen bekannt. «Wir sind uns bewusst, dass es in einigen Fällen noch Verbesserungspotenzial gibt, und gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir kontinuierlich daran, auch um die genannte Lücke schnellstmöglich zu schliessen», teilt die Medienstelle auf Anfrage von Blick mit.
Ausserdem weist die Swiss darauf hin, dass der Flugpreis jeweils für die gesamte Beförderungsstrecke gilt. Die Regelung über den Gebrauch der Tickets in der gebuchten Reihenfolge muss am Ende des Buchungsprozesses mit einem Häkchen akzeptiert werden. «SWISS ist gemäss geltender Rechtsprechung berechtigt, den Tarif nachzuberechnen, wenn ein Fluggast nicht alle Segmente antritt oder diese nicht in der gebuchten Reihenfolge nutzt», so die Mediensprecherin der Swiss.