Tausende könnten betroffen sein – Konsumentenschutz weist Vorgehen entschieden zurück
Salt wechselt bei Kunden auf teureres Abo – ohne zu fragen

Das GoMo-Abo von Salt sollte dank des tiefen Preises eigentlich für gute Laune bei Kunden sorgen. Doch bei gewissen Kunden wechselt Salt automatisch auf ein teureres Abo. Der Konsumentenschutz weist das Vorgehen zurück.
Publiziert: 14:41 Uhr
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Aktualisiert: vor 36 Minuten
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Gewisse Kunden staunten, als sie hre Aborechnung von Salt bekamen. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Salt bucht Kunden automatisch auf teureres Abo um, ohne Zustimmung
  • Tausende könnten betroffen sein
  • Der Konsumentenschutz lehnt das Vorgehen entschieden ab
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Wer bei seinem Mobilfunkanbieter ein neues Abo abschliessen will, kann das in einer Filiale oder online tun. Bei Salt gibts noch eine weitere Möglichkeit: Hier schliesst der Anbieter für dich gleich selbst ein neues Abo ab, wie CH Media schreibt. Blöd nur, dass Salt dabei die Kundinnen und Kunden nicht fragt und das neue Abo teurer ist. Tausende könnten betroffen sein.

CH Media weiss von einer Kundin, welche statt ihres «GoMo»-Abos für 9.95 Franken pro Monat plötzlich ein «GoMo+»-Abo für fünf Franken mehr bezahlen muss. Ein neues Abo hat sie allerdings nie beantragt.

Ohne Zustimmung ein neues Abo

Das GoMo-Angebot von Salt gibt es seit 2021. Die ersten 50'000 Kundinnen und Kunden sollten «lebenslang» vom Preis unter 10 Franken profitieren. Grundsätzlich ein sehr gutes Angebot. Ende 2024 kam dann die Anpassung. Das Abo heisst neu GoMo+ und bietet zusätzliches Datenvolumen im Ausland. Der neue Preis: 14.95 Franken. Salt versprach allerdings, dass bestehende Kundinnen und Kunden weiterhin den bisherigen Preis bezahlen.

Trotzdem kam es vor, dass gewisse bestehende Nutzer das neue Abo bezahlen sollten. Mit dem Fall konfrontiert, erklärte Salt gegenüber CH Media, dass man bei «einer kleinen Gruppe» von Kundinnen und Kunden des GoMo-Abos «proaktiv ein Upgrade auf GoMo+ durchführte». Davon sollen Nutzerinnen und Nutzer betroffen sein, die in der Vergangenheit durch Roaming im Ausland aufgefallen und darum «besonders geeignet» fürs neue GoMo+ seien.

Salt-Sprecherin Ana Biljaka verrät zudem, dass «weniger als 3 Prozent unserer gesamten Kundenbasis» betroffen sind. Insgesamt könnten das aber immer noch Hunderte bis Tausende sein, wie CH Media mutmasst.

Was sagt der Konsumentenschutz?

Blick erkundigt sich beim Konsumentenschutz. «Salt fragt ihre Kundinnen gar nicht erst, ob sie das neue Abo wollen, sondern macht den Wechsel auf das teurere Abo gleich selber. Wir lehnen ein solches Vorgehen entschieden ab», meint André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft beim Konsumentenschutz.

Salt erklärt, dass man den Wechsel den Nutzern per Mail mitgeteilt habe. Mit nur einem Klick soll man die Möglichkeit haben, die Änderung abzulehnen. Zudem erklärt Sprecherin Biljaka gegenüber CH Media: «Sollte eine Kundin oder ein Kunde die Ablehnungsfrist verpasst haben, kann das Upgrade jederzeit problemlos rückgängig gemacht werden.»

Gemäss dem Konsumentenschutz sollten die betroffenen Kunden prüfen, ob das neue Abo für sie vorteilhaft ist. «Wenn das nicht der Fall ist, sollten sie von Salt verlangen, das bisherige Abo wieder zu aktivieren und die entstandenen Mehrkosten zurückzuerstatten.» Salt müsse das ohne Diskussionen akzeptieren, denn ein Abowechsel ohne ausdrückliche Zustimmung sei ungültig.

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