Auf einen Blick
Salt könnte beim Roaming bald günstiger werden. «Wir werden uns beim Telefonieren und Internetsurfen mit Salt im fernen Ausland anpassen», sagt Salt-Chef Max Nunziata im Gespräch mit der «Handelszeitung».
Wie und wann genau, sagt Nunziata nicht. Nur, «dass Salt ständig daran arbeitet, sich an den Markt anzupassen, insbesondere für jene, die entlegene Reiseziele aufsuchen». Wobei die grosse Mehrheit der Kunden und Kundinnen, die in den am meisten besuchten Destinationen unterwegs seien, das Roaming in ihrem Abo bereits inbegriffen hätten, so der Salt-Chef.
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Antwort auf die Preisoffensive von Revolut
Die Ankündigung ist eine Antwort auf die Preisoffensive der Onlinebank Revolut. Diese ist seit Anfang Jahr mit einem E-SIM-Angebot auch im Telekom-Bereich aktiv, wie die «Handelszeitung» berichtete, und hat damit bereits 40’000 Roaming-Pakete verkauft. Wer im Ausland telefonieren will, kann das mit Revolut günstiger als mit den etablierten Schweizer Mobilfunkern Salt, Sunrise und Swisscom. Wenige Klicks genügen, und der Kunde kann ein temporäres Guthaben für Telefonie und Internet im Ausland lösen. Ein «smart move», wie Nunziata zugibt.
Salt will im Gegensatz zu Revolut dafür mit Service punkten: «Uns ist vor allem wichtig, dass uns unsere Kundinnen und Kunden zuverlässig erreichen können, wenn sie mal ein Problem haben.»
Beim Mobilfunk über Satellit geht es für Salt derweil langsamer voran als ursprünglich geplant. Der kleinste der drei Schweizer Mobilfunker war zwar der erste überhaupt in Europa, der eine Kooperation mit Elon Musks Starlink etablierte. Das Ziel: auf einen Schlag die Mobilfunkabdeckung auf 100 Prozent zu erhöhen – insbesondere in entlegenen Gebieten wie in den Bergen. Noch im Jahr 2024 sollten erste Dienstleistungen aufgeschaltet werden, erklärte Nunziata vor einem Jahr gegenüber der «Handelszeitung».
Regulatorische Hürden mit Starlink
Doch noch sei Starlink nicht aufgeschaltet, da zuerst einheitliche regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten, so der Salt-Chef. Und diese werden inzwischen mit den Schweizer Behörden und auf internationaler Ebene debattiert.
Hierzulande hat zuletzt das Bundesamt für Kommunikation regulierend eingegriffen. Der Grund: Noch ist unklar, wie diese Satellitendienstleistungen mit den Schweizer Nachbarländern koordiniert werden müssen, damit sich die nationalen Netze nicht gegenseitig stören.
Mittlerweile werde das Geschäft von der European Conference of Postal and Telecommunications Administrations (Cept) mit Sitz in Kopenhagen behandelt. Nunziata sagt: «Es handelt sich um Pionierarbeit. Wir sind dran, mit dem Regulator eng und konstruktiv eine Lösung zu finden.» Es müsse schliesslich für alle passen.
Es sei allerdings klar, so Nunziata weiter, dass die Technologie funktioniere. Das habe sich jüngst während der Hurrikans in Florida gezeigt, als die US-Kommunikationsbehörde FCC eine Notfallfreigabe für den Mobilfunk über Satellit erteilte.
«Der Kampf um Neuabschlüsse wird noch extremer»
Gut funktioniert es dafür im Vorweihnachtshandel, worauf Salt aktuell den Fokus legt. Von Black Friday bis Black Monday unterbieten sich die Schweizer Mobilfunker im Endjahresgeschäft, als gäbe es kein Morgen.
«Der Black Friday oder der Black November werden sich noch verstärken, der Kampf um Neuabschlüsse wird noch extremer», sagt Nunziata. «Ich würde mir wünschen, dass das nicht so weitergeht. Aber man muss wohl mit einem immer aggressiveren Wettbewerbsumfeld rechnen.»
Die Konkurrenten Sunrise mit der Discountmarke Yallo und Swisscom mit der tieferpreisigen Wingo haben hier bereits stark vorgelegt. Salt hat die Marke Gomo+, die im Massenmarkt aber noch nicht auf dem gleichen Niveau angekommen ist wie die Marken der Mitbewerber.
Salt habe das Potenzial erkannt: «Unsere Marke etabliert sich zunehmend in diesem Wettbewerbsumfeld», sagt Nunziata. Er sieht den Mobilfunker auch ohne Rabattschlacht bereits in einem Sweet Spot. Der Salt-Chef findet, die Kombination aus Preis, Netzabdeckung und Kundenservice sei bereits kompetitiv: «Bei Salt ist Black Everyday.»
Kein neuer Brand: Salt bleibt Salt
Kein Thema sei hingegen eine Namensänderung des Schweizer Mobilfunkanbieters. Xavier Niel, der Eigentümer von Salt, machte sich vor kurzem in einem Interview mit der NZZ Gedanken über die Marke seines Telekom-Unternehmens: Die Schweizerinnen und Schweizer seien bereit, mehr zu bezahlen, wenn bei einem Firmennamen mehr Schweiz drinstecke, konstatierte Niel. «Vielleicht brauchen wir in der Schweiz auch so einen Namen, der irgendetwas mit Swiss zu tun hat», so der Franzose.
Eine echte Absichtserklärung war das indes nicht. Die Marke Salt feiere kommendes Jahr ihr Zehn-Jahr-Jubiläum und habe sich etabliert, sagt Nunziata: «Es gibt keine Überlegungen, das Branding zu erneuern.»