«Werden weiterhin am Standort Schweiz festhalten»
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Swatch-CEO Hayek:«Werden weiterhin am Standort Schweiz festhalten»

Swatch-Patron Hayek attackiert Anleger und Analysten
«An der Börse zählt nur der kurzfristige Profit»

Sind Nick Hayek seine Anleger egal? Der Swatch-Patron steht mit einem Teil der Investoren und Analysten auf Kriegsfuss. In ihren Augen geht Hayek zu geizig mit Informationen und dem Firmenvermögen um. Der Uhren-König hält dagegen.
Publiziert: 21.03.2024 um 20:48 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2024 um 10:06 Uhr
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Nick Hayek, CEO der Swatch Group, präsentiert am Donnerstagvormittag die Zahlen des letzten Geschäftsjahres.
Foto: keystone-sda.ch
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

«Stört es Sie, wenn ich rauche?», fragt Nick Hayek (69). «Sie können es ruhig sagen», schiebt der Chef der Swatch Group hinterher. Nach dem Nein zündet er sich im Gespräch mit Blick eine Zigarre an und bläst Rauch in die Luft. Auf die Aktionäre und Analysten nimmt der Uhren-König weniger Rücksicht.

Einige von ihnen stehen mit Hayek auf Kriegsfuss. Sie finden, dass der Chef des Uhrenkonzerns viel zu viel Vermögen hortet. Die Swatch Group sitzt wortwörtlich auf einem Schatz. Das Lager ist gefüllt mit Gold, Diamanten und anderen Produktionsmaterialien mit einem Gesamtwert von über 7 Milliarden Franken. Auf der Bank liegen über 2 Milliarden Franken in Cash. Dazu besitzt die Gruppe Geschäfts- und Produktionsliegenschaften mit einem Marktwert von 4 Milliarden Franken – und das ganz ohne Hypothek bei einer Bank. Vermögen abbauen und an die Aktionäre auszahlen, fordern Hayeks Kritiker und strafen ihn an der Börse ab.

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«Das gefällt den Banken nicht»

«Wir denken als Unternehmen langfristig», betont Hayek, der zuvor an der Pressekonferenz gemeinsam mit Mitgliedern der Geschäftsleitung die Details zum letztjährigen Geschäftsjahr präsentiert hat. Dank der hohen Lagerbestände laufe man nicht Gefahr, in einen Engpass zu geraten – und plötzlich keine Uhren verkaufen zu können. Und die Reserven würden den Konzern bei Investitionen unabhängig machen. «Dass das den Banken nicht gefällt, ist mir natürlich klar», ergänzt er. Die im Vergleich zu anderen Konzernen extrem hohe Eigenkapitalquote mache das Unternehmen zudem überaus stabil. «Die Swatch Group kann problemlos auch Krisenzeiten überstehen», so Hayek. Es gebe durchaus zahlreiche Aktionäre, welche diese Strategie unterstützen würden.

Bei der Mehrheit der Anleger kann Hayek damit aber nur mässig punkten. Die Swatch Group steigerte ihren Umsatz im letzten Jahr um 5,2 Prozent auf 7,89 Milliarden Franken. Unter dem Strich schaut ein Reingewinn 890 Millionen heraus. Analysten hatten jedoch mehr erwartet. Als die Gruppe die Zahlen im Januar erstmals publizierte, folgte an der Börse ein deutlicher Taucher.

Aktie seit Jahren auf Tauchgang

In etwas mehr als zehn Jahren verlor die Aktie fast zwei Drittel ihres Werts. Am Donnerstagnachmittag kostet ein Titel 206 Franken. Damit ist die Gruppe an der Börse gerade mal 10,64 Milliarden wert – also weniger als das Geld auf den Bankkonten, die Immobilien und das volle Lager.

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Hayek schüttelt mit Blick auf die Börsenbewertung den Kopf. «An der Börse zählt nur der kurzfristige Profit», sagt er und bläst Rauch aus. Er würde sich wünschen, dass die «Börse den tatsächlichen Wert des Konzerns abbildet», wie er sagt. Die Familie Hayek besitzt 25 Prozent des Aktienkapitals der Gruppe, bei den Stimmen kommt sie auf 43 Prozent. Natürlich würde auch er von einer besseren Bewertung profitieren, doch das sei nicht der Grund. «Die Leistung sollte entscheidend sein», sagt er und verweist auf die Unternehmenszahlen, die Innovationen sowie die über 800 Stellen, welche die Gruppe im letzten Jahr in der Schweiz neu geschaffen hat.

«Behandeln alle Aktionäre gleich»

«Wir verbringen sicher nicht unsere Zeit damit, den Aktienkurs positiv zu beeinflussen und so den Hedgefonds und Aktionären an der Börse zu gefallen», sagt Hayek. «Wir sind ein Industriebetrieb und stellen Produkte her, mit denen wir unser Geld verdienen.» Mit den Analysten geht er noch härter ins Gericht. Diese möchten privilegierte Informationen, die sie dann bei Anlegern zu Geld machen können. «Doch wir behandeln alle Aktionäre gleich», sagt Hayek und betont, dass die Swatch Group mehr Informationen als viele Konkurrenten teile. Die Analysten müssen also auch weiterhin auf Privatgespräche verzichten.

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