Die verhängten Sanktionen über Oligarchen treffen die russischen Superreichen dort, wo es ihnen wehtut – bei der Liquidität ihrer Finanzen.
Beschlagnahmte Yachten, gesperrte Konten und blockierte Luxus-Immobilien erschweren das Leben der Multimillionäre und Milliardäre immens. So haben erst kürzlich Schweizer Behörden im Berner Oberland eine Ferienwohnung des russischen Oligarchen Pjotr Awen (67) gesperrt.
Kein Geld für eine Putzfrau
Genau dieser Superreiche jammert jetzt darüber, wie hart ihn die Sanktionen der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs treffen. 5,6 Milliarden Dollar Nettovermögen soll Awen laut «Bloomberg» besitzen – doch davon kann er zurzeit wenig ausgeben.
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Da sein Vermögen eingefroren wurde, jammert der Oligarch darüber, dass er seine Rechnungen nicht mehr bezahlen könne. Er wisse nicht, wie er sich noch eine Putzfrau oder einen Fahrer leisten könne, sagte Awen gegenüber der «Financial Times».
Aus Büros ausgesperrt
Weiter beklagt sich der Oligarch darüber, dass die Sanktionen auch seine mitgegründete Investmentfirma betreffen würden. Awen trat kurz nach den verhängten Sanktionen aus dem Vorstand des 22-Milliarden-Dollar-Unternehmens Letterone zurück.
Die Firma hatte er gemeinsam mit dem ebenfalls sanktionierten russischen Oligarchen Michail Fridman gegründet. Auch dieser Multimilliardär beschwerte sich kürzlich bereits darüber, dass er wegen den Sanktionen nur noch 3000 Dollar Monatsbudget habe.
Die Firmen-Anteile der beiden Oligarchen wurden eingefroren. Das Unternehmen Letterone hat zudem beide Gründer aus ihren Büros ausgesperrt und den Zugang zu allen Dokumenten verwehrt, wie ein Sprecher gegenüber der «Financial Times» sagte.
Weiter wurden Mitarbeiter der Firma angewiesen, keine Gespräche mehr mit Awen oder Fridman zu führen. Für «einen der engsten Oligarchen von Wladimir Putin (69)», wie die Europäische Union Awen bezeichnete, treffen die Sanktionen den Falschen. Er sagt: «Nur weil man den Präsidenten getroffen hat, wird man sanktioniert». (mrl)