Einnahmen und Ausgaben dürften bei der staatlichen Schweizer AHV trotz der Reform AHV 21 aus dem Lot geraten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Grossbank UBS. Denn einer steigenden Lebenserwartung stehen wegen einer tiefen Geburtenrate immer weniger Beitragszahler gegenüber.
Im neuen Bericht analysiert die Grossbank Szenarien zur Erhöhung der Einnahmen und deren Auswirkungen auf die AHV-Finanzierungslücke. «Eine Eliminierung dieser Lücke durch Einnahmenerhöhungen ist möglich, doch nicht ohne Folgen für den Lebensstandard», schreiben die Autoren.
Szenarien zu den Einnahmen der AHV
Eine Option für eine generationengerechtere Finanzierung wäre die Erhöhung des Referenzalters, heisst es in der am Mittwoch publizierten Studie. Dies würde dafür sorgen, dass Personen länger Beiträge leisten und somit in der Summe mehr einzahlen. Damit würde die steigende Lebenserwartung die Rentenbezugszeit verlängern und die Kosten für die AHV nur teilweise erhöhen.
«Die Anhebung des Referenzalters ist die einzige Reformmöglichkeit, die den materiellen Wohlstand aller Generationen erhalten kann», wird UBS-Ökonomin Jackie Bauer zitiert.
Um die AHV-Finanzierungslücke ohne Referenzaltererhöhung oder Rentensenkungen dauerhaft zu schliessen, müssten entweder die Lohnbeiträge im Durchschnitt um jährlich 15,5 Prozent erhöht oder der Bundesbeitrag, der 2019 rund 9,8 Milliarden Franken betrug, um etwa 50 Prozent auf rund 14,5 Milliarden Franken erhöht werden, so die Studie weiter.
Die grosse Frage bleibt, welche Generation zum Stopfen der Finanzierungslücke wie viel bezahlen sollte. (SDA/uro)