Streit um Rückerstattungen
Swiss will Reisebüros mit 10 Franken pro Ticket beruhigen

Die Corona-Krise hat zu einem Zerwürfnis zwischen der Airline Swiss und der Reisebranche geführt. Kunden warten seit Monaten auf ihr Geld. Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache.
Publiziert: 20.07.2020 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2020 um 09:28 Uhr
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Swiss-Flieger am Boden: Die Corona-Krise trifft die Airline hart.
Foto: keystone-sda.ch

Tausende warten auf ihr Geld. Reisebüros und Einzelpersonen. Sie haben einen Flug mit der Swiss gebucht, den Flieger aber nie betreten. Die Reise wurde annulliert.

Die Swiss hat deshalb bereits einen dreistelligen Millionenbetrag ausbezahlt. Jede Woche hat die Airline Tickets im Wert von mehreren Millionen zurückerstattet. Die Ressourcen dafür seien «sukzessive weiter erhöht worden», sagt die Swiss. Und trotzdem sind noch immer zahlreiche Forderungen offen. Zu den grössten Gläubigern gehört der Reisekonzern DER Touristik.

Jetzt will die Swiss wirklich Gas geben. Bis spätestens Ende September soll reiner Tisch gemacht werden, teilt die Airline heute mit. Ziel sei es, «in den nächsten sechs Wochen die Ansprüche der Kunden, die am längsten auf die Rückzahlung warten, für alle Erstattungsanfragen bis Ende Juni weitgehend abzuarbeiten», so die Fluggesellschaft. Dafür habe man die Ressourcen nochmals erhöht.

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Automatische Ticketerstattung bald wieder verfügbar

Ausserdem soll die automatisierte Ticketerstattung bald wieder aufgeschaltet werden, was insbesondere für Reisebüros interessant ist. Zudem seien die Mechanismen der automatischen Rückerstattung so angepasst worden, dass Missbrauch vermieden werde.

Die Swiss verspricht den in der Krise stark gebeutelten Reisebüros überdies eine Gutschrift von 10 Franken pro Ticket, wie aus einem internen Schreiben des Reiseverbands SRV hervorgeht.

Am Montagmorgen äusserte sich auch noch die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa zum Thema. In der Essenz geht es in die gleich Richtung. Die Lufthansa werde die Geschwindigkeit für die Rückzahlung von Tickets nun erhöhen, sagt Geschäftsleitungsmitglied Harry Hohmeister zur «FAZ». Es werde allerdings noch «vier bis sechs Wochen dauern, um alle Erstattungen für Flüge bis Ende Juni abzuarbeiten». Lufthansa habe bislang Rückzahlungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro getätigt. Hohmeister steuerte jahrelang die Swiss. (ise)

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