Kunden der Schweizer Fluggesellschaft Swiss sind unzufrieden. Sie wollen ihr Geld zurück. Die Airline erhielt mindestens 72 Beitreibungen in den letzten Wochen. Das zeigt ein Auszug aus dem Betreibungsregister, welcher der «SonntagsZeitung» vorliegt.
Dabei scheint es nun langsam vorwärts zu gehen. «Ich habe einen Anruf von einem Rechtsanwalt bekommen und nun endlich mein Geld zurückerhalten», sagt BLICK-Leser Thorsten P. aus Zürich.
Im April sollte der Vielflieger von Zürich nach Dublin und zurück reisen. Der Flug kostete 380 Franken. Auch den Kostenvorschuss von 100 Franken für die Schlichtungsverhandlung zahlt ihm die Airline zurück. Versöhnen tut ihn dieser plötzliche Wandel aber nicht: «In Zukunft vermeide ich die Swiss.»
DER Touristik Suisse will 4,2 Millionen
Bei Thorsten P. geht es nur um einen kleinen Betrag. Insgesamt belaufen sich die Beitreibungen seit Anfang April jedoch auf satte 4,48 Millionen Franken. Die grösste Forderung kommt vom Reisebüro DER Touristik Suisse.
Die Airline schuldet dem Reiseveranstalter 4,2 Millionen Franken. Die Zahlung steht hier noch aus. «Wir befinden uns mit der Swiss bezüglich der zurückgehaltenen Kundengelder für nicht durchgeführte Flüge im ständigen Dialog und hoffen auf ein einvernehmliches Ergebnis dieser Gespräche», so ein Mediensprecher gegenüber der «SonntagsZeitung».
Swiss will Forderungen bis Ende September erstatten
In einer Stellungnahme gegenüber BLICK bestätigt Swiss, dass Klagen sowohl von B2B als auch von Einzelkunden eingegangen seien. Man entschuldige sich für allfällige Unannehmlichkeiten und habe das Ziel, bis spätestens 30. September sämtliche Forderungen der Reiseveranstalter, die durch Covid-19-Annullierungen entstanden sind, zu erstatten.
Bisher habe man bereits einen dreistelligen Millionenbetrag für stornierte Flüge ausbezahlt, mittlerweile jede Woche Tickets im Wert von mehreren Millionen Schweizer Franken. (vnf)