Apple will Nutzern demnächst neue Möglichkeiten bieten, die Datensammlung auf iPhones einzuschränken. Sie werden leichter verhindern können, dass Apps und Werbedienste Informationen über ihr Verhalten über die Grenzen einzelner Anwendungen und Websites hinweg sammeln. Apples Plan ist, dass jede App die Nutzer für den Zugriff um Erlaubnis fragen muss.
Und das passt Facebook gar nicht. Facebook befürchtet, dass die Personalisierung der Werbung ungenauer wird. Dabei ist das Versprechen an die Werbekunden, präzise die gewünschte Zielgruppe zu treffen, ein Eckpfeiler von Facebooks Geschäftsmodell.
Apple bleibt standhaft
Apple bekräftigte, dass der Plan für iPhone und iPad trotz des Einwandes vom Facebook umgesetzt wird. Der iPhone-Konzern geht zudem in die Offensive und prangerte an, dass hunderte Datenhändler über in Apps versteckte Tracker Informationen über Nutzer sammeln – zum Teil ohne deren Wissen. Unter anderem zeichneten sie die Aufenthaltsorte auf, um sie zum Schalten von Werbung zu verwenden.
Facebook stellt sich auf den Standpunkt «kleinen Unternehmen zu helfen, ihre Kunden effizienter zu erreichen», sagte Zuckerberg. Damit könne Apples Vorgehen die gesamte Wirtschaft bremsen.
Kritik kommt postwendend zurück
Doch der Facebook-Chef legte bei seiner Kritik noch eine Schippe darauf: «Apple mag behaupten, dass sie es tun, um den Leuten zu helfen – aber ihre Schritte folgen klar ihren Wettbewerbsinteressen. Ich möchte betonen, dass wir Apple verstärkt als einen unserer grössten Konkurrenten sehen.»
Speziell schoss sich Zuckerberg auf Apples Chatdienst iMessage ein, der mit Facebooks Angeboten WhatsApp und Messenger konkurriert. Der Apple-Service sei auf allen iPhones vorinstalliert und werde dort bevorzugt, kritisierte er. Zudem griff er Apples Haltung beim Datenschutz an. «Apple und Regierungen haben die Möglichkeit, sich Zugang zu Nachrichten der meisten Leute zu verschaffen», sagte Zuckerberg. (lui/SDA)