Stichproben-Test in Schweizer Läden zeigt
Vier von fünf Fertigsalaten sind hygienisch bedenklich

Schweizer Fertigsalate fallen durch: Nur jeder fünfte Salat ist hygienisch einwandfrei. Bei einigen Produkten hat eine Untersuchung eine hohe Belastung mit Enterobakterien und Pestizidrückständen festgestellt. Der Überblick.
Publiziert: 23.05.2024 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2024 um 13:11 Uhr
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Der Griff nach dem Fertigsalat: Nicht immer eine gute Idee, ...
Foto: Keystone

Aufgepasst vor Ekel-Käufen: Eine kürzlich durchgeführte Stichprobe des Konsumentenmagazins «K-Tipp» zeigt auf, dass lediglich ein Bruchteil der abgepackten Salate aus dem Einzelhandel hygienisch unbedenklich sind. Von 20 getesteten Produkten erfüllten gerade einmal vier die Kriterien für einwandfreie Hygiene und waren zudem frei von Pestizidrückständen.

Somit sind 80 Prozent – oder vier von fünf Fertigsalaten – hygienisch bedenklich. Eine hohe Quote. Insbesondere Mischsalate fielen negativ auf. Einige Salate waren mit über zwei Millionen Enterobakterien pro Gramm kontaminiert – ein klarer Indikator für mangelnde Frische und unzureichende Hygienestandards. Darunter fallen der «Kunterbunt mit Kräuter Vinaigrette» von Select & go von Lidl und der «Bio Saison Salat» von Coop Naturaplan.

Alnatura nimmt zwei Produkte aus dem Sortiment

Coop reagierte auf die bedenklichen Zahlen mit der Erklärung, dass Enterobakterien in Salaten natürlich vorkommen würden. Deshalb sei die Anzahl nicht aussagekräftig. Alnatura zog hingegen Konsequenzen und entfernte zwei belastete Produkte der Marke «Bio Kraftstoff» vorläufig aus dem Sortiment, nachdem Rückstände des Insektenvernichtungsmittels Acetamiprid gefunden wurden. Dieser Stoff gilt als potenziell schädlich für Ungeborene sowie Fische und ist im schweizerischen Bio-Landbau nicht zugelassen.

Alnatura teilte gegenüber dem K-Tipp mit, dass man die Angelegenheit untersuchen werde und herausfinden möchte, wie es zu den Pestizidrückständen gekommen ist. Möglicherweise seien die Giftstoffe über benachbarte Felder mit konventionellem Anbau in die Salate gelangt.

Auch beim «Anna's Best Karottensalat» der Migros wurden Hefekeime entdeckt, die die festgelegten Grenzwerte überschritten, was auf eine mangelhafte Verarbeitung hindeutet. Aldi wiederum beteuert, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt seien – trotz des Fundes von zwei Pestiziden in ihren Hörnlisalaten. Bei Denner sorgte der Nachweis des Unkrautvernichters Glyphosat für Aufsehen, das von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft wird. Eine Stellungnahme von Denner bleibt aus.

Diese Salate haben bestanden

Es gibt aber auch Lichtblicke in der Untersuchung: Einzelgemüsesalate schnitten tendenziell besser ab. Eine saubere Weste behielten unter anderem der Linsen- und Randensalat von Migros Bio sowie ein Rüeblisalat von Denner. Auch der «Betty Bossi Coleslaw-Carrots» von Coop erwies sich als unbelastet.

Trotz der beunruhigenden Entdeckungen konnte das Testlabor immerhin Entwarnung in puncto gefährlicher Krankheitserreger geben: Keiner der getesteten Salate enthielt Salmonellen, Listerien oder Staphylokokken, und antibiotikaresistente Keime waren ebenfalls nicht nachweisbar.

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