Wie attraktiv ist mein Wohnkanton – für Private und für Unternehmen? Die Credit Suisse erhebt jedes Jahr die Standortattraktivität der Schweizer Kantone im Vergleich. Entscheidend dafür sind unter anderem die Steuern für natürliche und juristische Personen.
In Kombination mit anderen Faktoren (Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften, Erreichbarkeit der Bevölkerung, der Beschäftigten und von Flughäfen) errechnet die CS den Standortqualitätsindikator.
Die Rangliste der Kantone präsentiert sich wie folgt:
- Zug
- Basel-Stadt
- Zürich
- Genf
- Nidwalden
- Schwyz
- Aargau
- Luzern
- Schaffhausen
- Thurgau
- Basel-Land
- Obwalden
- Appenzell Ausserrhoden
- Solothurn
- Waadt
- St. Gallen
- Appenzell Innerrhoden
- Freiburg
- Uri
- Glarus
- Neuenburg
- Bern
- Tessin
- Graubünden
- Wallis
- Jura
Schaut man sich hingegen die Steuern für natürliche und juristische Personen gesondert an, ergibt sich ein anderes Bild: Der Kanton Nidwalden ist bei den Unternehmenssteuern am freundlichsten – landet in der Gesamtrangliste aber «nur» auf Rang 5.
Bei den Steuern für natürliche Personen hat der Kanton Zug die Nase vorne – und führt auch das Gesamt-Ranking an. Schwyz ist Zug bei den Steuern für Private allerdings auf den Fersen: Dank einer Senkung des kantonalen Steuerfusses von 150 auf 120 Prozent verringerte sich der Abstand zwischen den beiden Spitzenreiterkantonen bei diesem Indikator deutlich.
Insgesamt zeigt sich die Rangliste gegenüber dem letzten Jahr recht stabil, wie die CS am Dienstag mitteilt. Aufsteiger des Jahres bei der Standortattraktivität ist der Kanton Schaffhausen. Er zieht am Kanton Thurgau vorbei und erreicht neu Rang 9. Dies gelang unter anderem dank einer Steuersenkung für Privatpersonen. Entscheidend war aber auch eine Verbesserung bei den Erreichbarkeitsindikatoren, so die CS.
Der Kanton Obwalden (Rang 12) verbessert sich bei den Bildungsindikatoren sowie bei der Erreichbarkeit und macht mit zwei Rängen die meisten Plätze gut.
Wallis gibt rote Laterne ab
Am Ende der Rangliste kommt es nach zwei Jahren wieder zu einem Rangabtausch: Der Kanton Wallis reduziert die Unternehmenssteuern etwas stärker als der Kanton Jura und kann damit das Schlusslicht abtreten.
Wie die Grossbank feststellte, nahmen die Unterschiede bei den Unternehmenssteuern zwischen den Kantonen in den letzten Jahren ab. Im Ranking greift der kantonale Vergleich daher zu kurz – entscheidender ist der Blick auf die Gemeinden. Bei der Rangliste auf Gemeindeniveau liegen die vier attraktivsten Standorte für Firmen in Wollerau SZ, Freienbach SZ und Feusisberg SZ sowie in Meggen LU. Sie platzieren sich vor den Nidwaldner Gemeinden.
Nicht nur bei den Steuern, sondern auch bei anderen Faktoren ist ein Blick auf die Gemeinden entscheidender als auf die Kantone: Laut CS ist insbesondere die verkehrstechnische Erreichbarkeit für die Standortqualität ausschlaggebend. Die urbanen Zentren Zürich, Zug, Basel, Baden und Genf sowie deren Agglomerationen zählen laut Studie zu den attraktivsten Regionen für Unternehmen. Die Regionen im Alpen- und Jurabogen sind aus Sicht der Unternehmen hingegen klar weniger attraktiv. Das ist einerseits durch ihre geografische Lage bedingt, aber auch durch die teilweise beträchtlichen Fahrzeiten in die Ballungszentren. (SDA/sfa)