Stellt baldigen Rücktritt in Aussicht
Elon Musk sucht einen «Unvernünftigen» für seine Nachfolge als Twitter-CEO

Elon Musk hält sich an seine eigenen Spielregeln – unter Bedingungen: Er will das Votum akzeptieren, wonach User seinen Rücktritt als Twitter-CEO wünschen. Doch erst, wenn er jemanden gefunden habe, der «unvernünftig genug» sei, den Posten zu übernehmen.
Publiziert: 21.12.2022 um 03:38 Uhr
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Aktualisiert: 21.12.2022 um 07:15 Uhr
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Elon Musk will als CEO von Twitter die Segel streichen – bald.
Foto: Imago Images

Twitter-Chef Elon Musk hat seinen Rücktritt von der Unternehmensspitze des Onlinedienstes in Aussicht gestellt. Er werde zurücktreten, sobald er jemanden finde, der «unvernünftig genug» («foolish enough») sei, den Job zu übernehmen, schrieb Musk am Dienstag in dem Onlinedienst in einer Reaktion auf eine Umfrage, bei der die Mehrheit der Teilnehmenden für Musks Ablösung als Firmenchef stimmte. Er werde dann die Software- und Server-Teams bei Twitter leiten, führte Musk fort.

«Ich werde als CEO zurücktreten», so Musk, «sobald ich jemanden finde, der dumm genug ist, den Job zu übernehmen!»

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57,5 Prozent der Teilnehmer der von Musk selbst initiierten Umfrage hatten für dessen Rücktritt gestimmt. «Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten», so hatte Musk das Online-Votum formuliert. Die Nutzer konnten mit Ja oder Nein abstimmen. Bis zum Abschluss der Umfrage am vergangenen Montag hatten sich 17 Millionen Twitter-Nutzer an der Online-Umfrage beteiligt.

Musk hatte vor der Abstimmung bereits gewarnt, dass es keine Interessenten gebe, die in der Lage seien, «Twitter tatsächlich am Leben zu halten». Er selbst hatte den Spitzenposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen. Musk hatte allerdings schon wiederholt signalisiert, dass dies keine Dauerlösung sein dürfte. Er gehe davon aus, seine Arbeitszeit bei Twitter zu reduzieren und die Führung dort mit der Zeit abzugeben, sagte Musk vergangenen Monat.

Chaos und Kontroversen

Der Tech-Milliardär leitet auch noch andere Unternehmen wie den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma SpaceX. Bei deren Investoren sorgen Musks grosses Engagement und die andauernden Turbulenzen bei Twitter für Unmut und Befürchtungen, dass er seine anderen Unternehmen vernachlässigt und ihrem Ruf schadet. Einige wichtige Aktionäre von Tesla haben sich bereits öffentlich beschwert, dass Musks Fokus zu stark auf Twitter liege und er als Vorstandschef des Autokonzerns zurzeit ausfalle. Tesla steht ohnehin unter Druck – die Aktie ist in drei Monaten um rund 50 Prozent gesunken.

Musks bislang knapp zwei Monate als «Head of Twitter» waren von Chaos und Kontroversen geprägt. Nach einer Reihe höchst umstrittener Entscheidungen wurde der Gegenwind für den 51-jährigen Unternehmer zuletzt immer stärker. So fiel die am Sonntag von ihm selbst eingeleitete Twitter-Umfrage dann auch recht klar aus: Von 17,5 Millionen Stimmen waren 57,5 Prozent für den Rücktritt. Zuvor hatte Musk versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten. Laut US-Medienberichten war seine Suche nach einem neuen Chef schon vor der Abstimmung im Gange – bislang jedoch ohne Erfolg. (SDA/AFP/kes)

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