Anfänglich ein Aprilscherz, jetzt bald Realität? In den letzten Tagen wurde in den sozialen Medien spekuliert, ob dem Kybunpark ein Namenswechsel bevorsteht. «Pumapark» soll das Heimstadion des FC St. Gallen 1879 bald heissen. Die Vermutungen gehen so weit, dass der jetzige Namensgeber ein Statement abgibt. Und dieser bestätigt: Die Spekulationen sind alles andere als ein Scherz.
Aber von vorne: Für die Saison 2016/17 verkündet der FC St. Gallen einen neuen Namenssponsor für die damalige AFG-Arena. Der Thurgauer Schuhhersteller Kybun gibt dem Stadion seinen neuen Namen Kybunpark. Ein Zeichen für die Verankerung des Fussballclubs in der ganzen Ostschweiz. Zudem wurde ein Kybun-FCSG-Sonderschuhmodell eingeführt. Bis heute gehört dieser zur Ausrüstung des Vereins.
Ein Freizeitschuh als Anstoss
Die Ausrüstung ist es denn auch, welche die Spekulationen ausgelöst haben. Seit letztem Sommer laufen die Fussballer des FC St. Gallens in Trainingskleidern des deutschen Sportartikelherstellers Puma auf. Ein Wechsel, der dem Stadionsponsor grundsätzlich egal sein kann. Nicht aber, wenn der Vertragspartner plötzlich ein Konkurrenzprodukt lanciert.
Seit kurzem gibt es nämlich einen Freizeitschuh von Puma, gespickt mit dem Logo des Ostschweizer Clubs. Klar, dass das im Thurgau für Unruhe sorgt. «Wir schätzen die starke Entwicklung des Vereins, die der FC St. Gallen in den letzten Jahren durchgemacht hat. Wir sind jedoch überrascht, dass unser Verein einen Konkurrenzschuh lanciert», lässt sich Karl Müller, Co-Geschäftsführer der Kybun Joya Gruppe, in der Mitteilung zitieren.
Es hat auch nicht geholfen, dass der Fussballclub seinen Stadionsponsor im Vorhinein nicht informiert hat. Dass man bei Kybun nicht erfreut ist, ist naheliegend.
Puma lässt sich nicht in die Karten blicken
Der Sponsoringvertrag für die Namensrechte des Stadions laufen noch bis Ende Juni 2026. Bis dahin möchte Kybun alle Verpflichtungen erfüllen. Was dann folgt, öffnet aber Raum für andere Sponsoren. «Die entstandene Inhouse-Konkurrenz mit anderen FCSG-Sponsoren entspricht aus unserer Sicht nicht einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit», konkretisiert Müller. Ein Aprilscherz ist das nicht.
Puma fährt die Krallen aber zurzeit noch nicht aus. Die Blick-Anfrage möchte der Sportartikelhersteller nicht kommentieren. Ob der Kybunpark in Zukunft also wirklich «Pumapark» heissen wird, steht zurzeit noch in den Sternen.