Am 15. Juni in Köln gegen Ungarn, am 19. Juni in Köln gegen Schottland, am 23. Juni in Frankfurt gegen Deutschland: So sieht der Spielplan der Schweizer Nationalmannschaft an der kommenden Fussball-Europameisterschaft in Deutschland aus. Diese Leckerbissen will sich kein eingefleischter Schweizer Fussballfan entgehen lassen – erst recht, weil die EM mal wieder in der Nähe stattfindet.
Doch wer sich jetzt auf den gängigen Hotelbuchungs-Websites umsieht, stellt fest: Die deutschen Hoteliers haben die Abseitsfalle längst gestellt. Aktuell sind rund um die Spieldaten in Köln und Frankfurt kaum mehr vernünftige Hotelpreise zu finden.
Köln macht den grossen Reibach
Besonders die Preise in Köln sind gesalzen. Dort steigen nicht nur zwei Spiele der Schweiz, sondern noch zwei weitere attraktive Vorrundenspiele (England – Slowenien und Belgien – Rumänien) sowie ein Achtelfinal-Spiel. Die rund 260 Kölner Hotelbetriebe, die 36'000 Betten anbieten, nutzen das eiskalt aus.
Wer beide Schweiz-Spiele sehen will und vom 14. bis 20. Juni 2024 in Köln verweilt, wird gerade von Mittelklasse-Hotels zur Kasse gebeten. Für den Aufenthalt zweier Erwachsener im Dreisternehotel Trip Inn Conti beispielsweise sind laut Booking.com 2468 Franken fällig, oder 411 Franken pro Nacht. Das Viersternehotel Leonardo Royal am Stadtwald, unweit des Rheinenergie-Stadions, kostet für das 20-Quadratmeter-Zimmer ohne Frühstück und ohne Rückerstattungsrecht 2353 Franken, oder 392 Franken pro Nacht.
Würde man am kommenden Wochenende dort übernachten, läge der Preis pro Nacht bei 72 Franken. Über 500 Prozent Preissteigerung für dieselbe Leistung!
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Unter 250 Franken pro Nacht findet sich bei Booking praktisch nichts. Je näher das Hotel am Zentrum der Stadt liegt, desto höher die Preise: Diese variieren pro Nacht in den Dreisternehotels zwischen 683 Franken (A&O Köln Dom) und 803 Franken (Lint Hotel Köln).
Sorgfältige Suche lohnt sich
Die explodierenden Zimmerpreise bei Grossanlässen sind den dynamischen Preissystemen geschuldet. Auch die meisten Reiseveranstalter operieren mit dynamischen Preisen – statt mit Jahresverträgen wie früher – und können preislich nur wenig ausrichten.
Günstige Angebote gibt es nur in grösserer Entfernung vom Spielort, oder teils über private Vermieter auf Airbnb und anderen Plattformen. Diese nutzen nicht immer gleich schnell wie Hotels die Daten mit hoher Nachfrage aus.
Eine genaue Suche zeigt zudem, dass Hotels in höheren Kategorien teils günstiger sind. Beispielsweise kostet ein Doppelzimmer im Frankfurter Viersternehotel am Augustinerplatz Mitte Juni «nur» 527 Franken. Also weniger als die oben aufgeführten Dreisternhotels. Vergleichen lohnt sich!
Eine weitere Variante wäre das Abwarten und Hoffen, dass die Nachfrage kurz vor EM-Beginn für die Hotels unbefriedigend ist und kurzfristig günstige Hotelbetten verfügbar werden. Das ist aber angesichts des riesigen Interesses von Fans aller involvierter Teams unwahrscheinlich. Und daher mehr als riskant.