Auf einen Blick
Die Krankenkassen haben die Haushalte zuletzt darüber informiert, wie stark die Prämien im nächsten Jahr steigen. Erwachsene müssen für die Grundversicherung in vielen Fällen mehrere Hundert Franken mehr pro Jahr zahlen. Im Schnitt kostet die Grundversicherung neu knapp 450 Franken – und das jeden Monat. Macht fast 5400 Franken im Jahr. Bei einer 4-köpfigen Familie kann die Erhöhung gar 1000 Franken und mehr betragen.
Doch es gibt eine Reihe von Sparmöglichkeiten, mit denen das Haushaltsbudget entlastet werden kann. Blick liefert eine Übersicht.
Jahresprämie auf einen Schlag zahlen
Was viele nicht wissen: Man kann die Prämie bei einigen Krankenversicherern fürs ganze Jahr im Voraus zahlen und von einem Rabatt, Skonto genannt, profitieren. Zahlt eine erwachsene Person eine Jahresprämie von 5400 Franken auf einen Schlag vom Sparkonto, gehen jedoch Zinserträge verloren. Bei einem Zinssatz von 0,6 Prozent sind das etwa 32 Franken.
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Das Skonto bei den Kassen reicht von 0,25 und bis 2 Prozent. Bei 0,25 Prozent fährt ein Versicherter mit einer Einsparung von 27 Franken schlechter, als wenn er die Prämie monatlich begleicht. Bietet die Krankenkasse ein Skonto von 2 Prozent, sind es im Rechenbeispiel immerhin 108 Franken – also 76 Franken mehr als auf dem Sparkonto. Eine 4-köpfige Familie kann beim Vorauszahlen auf eine Durchschnittsprämie gerechnet knapp 200 Franken sparen. Müsste dafür aber gut 13'600 Franken auf dem Sparkonto haben und entbehren können.
Die Vorauszahlung lohnt sich also vor allem für die Krankenversicherer, die das Geld anlegen und so länger von der Rendite profitieren.
Kasse wechseln
Deutlich mehr Geld können Versicherte in ihrer Grundversicherung mit einem Kassenwechsel sparen, der noch bis Ende November möglich ist. Bei Familien lassen sich bei einem Wechsel von der teuersten zur günstigsten Kasse oft viele Tausend Franken pro Jahr sparen. Auch, wer bereits bei einer eher günstigen Kasse ist, kann unter Umständen mehrere Hundert Franken sparen. Schliesslich haben einige Kassen die Prämien fürs nächste Jahr um 20 bis 30 Prozent erhöht.
Franchise anpassen
Wer oft zum Arzt geht, wählt am besten die tiefste Franchise von 300 Franken. Wer nur sporadisch hingeht, fährt mit der höchsten Franchise von 2500 Franken am günstigsten. 80 Prozent der Erwachsenen ab 26 Jahren haben derzeit die tiefste oder höchste Franchise gewählt. Alle anderen könnten bei einer Anpassung der Franchise Geld sparen. Bei Gesundheitskosten unter 1900 Franken lohnt sich oft die Maximalfranchise. Bei der tiefsten Franchise fällt die Prämie im Vergleich zur höchsten locker 50 Prozent teurer aus.
Sparmodell wählen
Mit einer Anpassung des Versicherungsmodells können die Prämien gegenüber dem Standardmodell mit freier Arztwahl um über 25 Prozent reduziert werden. Viele Kassen bieten ein günstigeres Hausarzt-Modell, HMO-Modell oder Telmed-Modell an. Beim HMO findet die Erstkonsultation in einem Gesundheitszentrum statt, bei Telmed telefonisch. Wichtig: Die Wahl sollte zu den eigenen Bedürfnissen passen und nicht nur anhand der Kosten gefällt werden.