Kurz bevor die Credit Suisse (CS) am Donnerstag ihre Umbaupläne vorstellt, reissen die Informations-Leaks nicht ab: Wie das «Wall Street Journal» (WSJ) am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen berichtet, stehe die CS im Verkaufsprozess für ihr Verbriefungsgeschäft kurz vor dem Abschluss.
Das Verbriefungsgeschäft gehört zum Investment Banking (IB), wo es wohl zu den grössten Umstrukturierungen kommen wird. Denn dieser Geschäftsbereich ist für die aktuelle Misere der Bank hauptverantwortlich. Beim Verbriefungsgeschäft geht es um lukrative Geschäfte mit verbrieften Schuldprodukten, typischerweise Hypotheken.
Zwei Favoriten für Kauf
Die Analysten von Goldman Sachs hatte den Wert der «Securitized Products»-Sparte der CS auf 1,5 bis 1,8 Milliarden Franken geschätzt. Zu welchem Preis der Geschäftsbereich nun verkauft werden soll, ist nicht bekannt. Klar ist nur, dass die CS dringend Geld braucht, um den anstehenden Grossumbau finanzieren zu können.
Spekuliert wird auch darüber, wer das lukrative Verbriefungsgeschäft kaufen könnte: Mit einem Konsortium um das Investment-Unternehmen Pimco und einem weiteren um das Private Equity-Unternehmen Centerbridge Partners verblieben zwei Favoriten für einen Einstieg in die in New York ansässige «Securitized Products»-Gruppe, so der Bericht. Es sei allerdings noch unklar, ob die Käufer die gesamte Einheit kaufen oder lediglich eine Beteiligung übernehmen würden.
Eventuell gibts weitere Geschäfte
Die auf Bondanlagen spezialisierte Pimco (Pacific Investment Management), die dem deutschen Versicherungskonzern Allianz gehört, würde bei einem Einstieg bei der «Securitized Products»-Gruppe mit dem Private Equity-Unternehmen Apollo Global zusammenspannen, so die US-Wirtschaftszeitung. Im zweiten Käuferkonsortium habe sich Centerbridge Partners mit dem Lebens- und Rückversicherer Martello Re zusammengeschlossen.
Klarheit dürfte es am Donnerstag geben, wenn die CS die Ergebnisse ihrer Strategieüberprüfung präsentiert. Die angeschlagene Grossbank könnte dann nicht nur den Verkauf des Verbriefungsgeschäfts, sondern auch weiterer Geschäfte bekannt geben. Damit dürfte sie den hohen Restrukturierungskosten und den zuletzt hartnäckig roten Geschäftsergebnissen Rechnung tragen. In den vergangenen Wochen hatte die CS den Verkauf ihrer Anteile an der Fondsplattform Allfunds und an der Energy Infrastructure Partners sowie des Zürcher Luxushotels Savoy mitgeteilt. (SDA/sfa)