Schluss mit frischen Gipfeli an der Tankstelle
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Sonntagsverkauf verboten:Schluss mit frischen Gipfeli an der Tankstelle

Sonntagsverkauf verboten
In diesen Tankstellen-Shops bleibt der Gipfeli-Ofen aus

Weil sie sich nicht an die Bestimmungen gehalten haben, dürfen im Kanton Zürich sonntags 60 Tankstellenshops nicht mehr öffnen. 120 Jobs stehen auf dem Spiel. BLICK weiss, welche Shops schliessen müssen.
Publiziert: 25.06.2020 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2020 um 21:11 Uhr
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In der Nähe des Stadions Letzigrunds soll es künftig sonntags keine frischen Gipfeli und auch für die Fussball-Fans kein kühles Bier mehr geben.
Foto: Fabian Fuhrer
Patrik Berger und Fabian Fuhrer

Für viele gehört es zu einem lieb gewonnenen Sonntagsritual, die Fahrt zur nächsten Tankstelle. Im Shop schnell frische Gipfeli für den Brunch kaufen, Sonntagslektüre für Stunden der Musse und vielleicht noch ein paar Eier, die grad ausgegangen sind.

Damit dürfte in weiten Teilen des Kantons Zürich bald Schluss sein, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. 60 Tankstellenshops dürfen am Sonntag nicht mehr öffnen. Das dürfte deren Betreiber schmerzen. Der Sonntag ist mit Abstand der umsatzstärkste Tage der Woche.

Shop für Shop überprüft

Beamte haben in akribischer Kleinarbeit überprüft, ob bei den Shops die Voraussetzungen für einen Sonntagsverkauf – etwa die Lage an einer Durchgangsstrasse oder Autobahn – gegeben sind. Selbst Tankstellenshops, die seit zehn Jahren Sonntag für Sonntag ihre Kunden empfangen haben, müssen schliessen.

Die Begründung des Regierungsrates: Shops, die jahrelang die Bestimmungen nicht beachtet hätten, könnten sie nicht auf Sonderbehandlung oder gar auf Gewohnheitsrecht pochen.

Diese Tankstellen sind betroffen

Laut dem Lokalsender «Tele Züri» trifft es etwa den Tankstellenshop von Coop Pronto im Industriequartier Grüze in Winterthur ZH. Die Coop Mineralöl AG will sich laut dem Bericht aber dafür einsetzen, dass der Shop wie bisher sonntags Kunden empfangen darf.

BLICK weiss: Auch mindestens vier Tankstellenshops von Migrolino sind von der sonntäglichen Schliessung bedroht. Und zwar in Schlieren ZH, Glattbrugg ZH und zwei in der Stadt Zürich. Migrolino will sich dafür einsetzen, dass die Shops auch künftig am lukrativen Sonntag geöffnet haben dürfen.

Ein Tankstellen-Inhaber, der anonym bleiben möchte, sagt zu BLICK: «Wenn das Verbot des Sonntagsverkaufs wirklich kommt, dann kann ich aufhören. Ohne die starken Einnahmen vom Sonntag kann ich die Miete nicht mehr bezahlen.»

120 Jobs gefährdet

In der Tat: Wegen der Shop-Schliessungen sind 120 Job sind in Gefahr. Politiker sind deswegen alarmiert. Die Kantonsräte Martin Hübscher (SVP) und Martin Farner (FDP) warnen vor dem Stellenabbau.

Die Gewerkschaften hingegen sind zufrieden mit der Arbeit der Zürcher Beamten. Seit Jahrzehnten haben sie sich den Kampf gegen eine Ausdehnung der Sonntagsarbeit auf die Fahne geschrieben.

«Der Kanton macht seine Arbeit», meint Unia-Gewerkschafterin Anne Rubin in der «Aargauer-Zeitung». In anderen Kantonen dagegen seien die Kontrollen zu schwach.

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