Sogar die Möbel müssen weg!
Depot-Läden öffnen ein letztes Mal – am Samstag ist Schluss

Trotz plötzlichem Konkurs in der Schweiz gibt Depot seinen Kunden eine letzte Chance zum Einkauf. Das Thurgauer Konkursamt ermöglicht einen dreitägigen Ausverkauf in 30 der 34 Filialen. Blick klärt die wichtigsten Fragen.
Publiziert: 13.02.2025 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2025 um 20:11 Uhr
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Der Tag nach dem Konkurs: die Depot-Filiale in Bern.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Depot-Filialen öffnen für Ausverkauf nach überraschender Insolvenz in der Schweiz
  • Kunden können Depot-Produkte und Mobiliar erwerben, Gutscheinerstattung unklar
  • 30 von 34 Filialen öffnen für drei Tage, 300 Mitarbeiter verloren Jobs
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Was ist da los bei der Dekokette Depot? Zuerst das plötzliche Aus in der Schweiz am 31. Januar: Alle 34 Filialen schlossen ihre Türen per sofort, 300 Mitarbeiter verloren ihren Job. Sie haben einen Tag zuvor vom Konkurs ihres Arbeitgebers erfahren. Jetzt öffnen einige Läden doch noch ein letztes Mal. Am Donnerstag, Freitag und Samstag können die Kundinnen und Kunden vorbeikommen. Blick klärt die wichtigsten Fragen um die Schluss-Offensive:

Was ist mit Depot passiert?

Das deutsche Unternehmen hat am 30. Januar im Kanton Thurgau Insolvenz angemeldet. Auch die Muttergesellschaft ist schon seit längerer Zeit in schwerer Schieflage. In Deutschland läuft seit Mitte 2024 ein Insolvenz- und Sanierungsverfahren, zahlreiche Filialen mussten bereits schliessen. 

Trotzdem kam das Aus in der Schweiz überraschend. Denn vor dem Paukenschlag war von einem Konkurs nicht die Rede. Einen Tag nach der Ankündigung schlossen alle 34 Depot-Filialen in der Schweiz. Für immer, wie es zuerst hiess.

Was hat es mit dem plötzlichen Ausverkauf auf sich?

«Die Insolvenz-Anmeldung kam für uns ebenfalls sehr überraschend», erklärt Roger Wiesendanger, Amtsleiter des Amtes für Betreibungs- und Konkurswesen des Kantons Thurgau, gegenüber Blick. Aktuell gehe es vor allem darum, die finanzielle Lage zu prüfen. Konkret: Wie viel verwertbares Vermögen hat die Firma Depot noch?

Auf viel wird das Konkursamt nicht stossen. «Aus einem Grund hat Depot ja Insolvenz angemeldet», so Wiesendanger. Der geplante Räumungsverkauf ist wohl Depots letzter Versuch, aus wenig ein bisschen mehr zu machen. 

So gibt das Thurgauer Konkursamt am Donnerstag kurzfristig bekannt, dass mehrere Depot-Geschäfte an drei Tagen nochmals geöffnet haben werden. Von Donnerstag bis Samstag können Kunden beim Ausverkauf das verbliebene Sortiment erwerben.

In welchen Filialen finden die Verkäufe statt?

Gemäss dem Konkursamt sind vier Filialen vom Ausverkauf ausgenommen: Die Depot-Geschäfte in Aarau, Rapperswil SG, Langenthal BE und Netstal GL bleiben geschlossen. Alle anderen 30 Filialen öffnen bis Samstag nochmals.

Was kann ich alles kaufen?

Spannend: Kundinnen und Kunden haben nicht nur die Möglichkeit, verbliebene Depot-Produkte – sprich diverse Einrichtungsgegenstände – zu erwerben, sondern auch das Mobiliar. Dazu gehören Bürozubehör wie Schreibtische und Stühle. Wie hoch die Rabatte sind, ist je nach Mobiliar und Depot-Produkt unterschiedlich. 

Was passiert mit meinem Gutschein?

Noch Anfang Februar prognostiziert Wiesendanger, dass Kunden davon ausgehen müssen, dass alte Gutscheine nicht zurückerstattet werden. Bei einem Konkurs können Gläubiger zwar ihre Forderungen anmelden, Gutscheine stehen in der Rangordnung aber sehr weit unten, weiss der Amtsleiter. Ob der Gutschein beim Ausverkauf angenommen wird, ist unklar. Eine Anfrage bei Depot ist hängig und bislang unbeantwortet geblieben.

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