In Österreich ist der Lockdown am Sonntag zu Ende gegangen. Allerdings bleiben einige Massnahmen bestehen. Ungeimpfte sind weiterhin im Lockdown. Und auch Geimpfte müssen sich weiter an Vorschriften halten – das betrifft auch Reisende aus der Schweiz, etwa Wintertouristen. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zur Corona-Situation in Österreich.
Ich habe Skiferien in Österreich geplant. Kann ich hinfahren?
Geimpfte und Genesene dürfen sich in Österreich wieder frei bewegen, also auch Skifahren gehen. In den an die Schweiz grenzenden Bundesländern Tirol und Vorarlberg sowie im östlich gelegenen Burgenland sind Hotels und Restaurants per sofort wieder eröffnet. Für Schweizer Skitouristen heisst das: grünes Licht! Es gelten aber Einschränkungen, etwa 2G in Hotels (siehe unten).
Und wie sieht es mit meinem Städtetrip nach Wien aus?
In Wien werden Hotellerie und Gastronomie am 20. Dezember wiedereröffnet. Wer bereits vorher anreisen wollte, muss seinen Trip wohl oder übel nach hinten verschieben. Die Bundesländer Salzburg, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten warten mit der Wiedereröffnung noch bis zum 17. Dezember zu. Das Bundesland Oberösterreich bleibt bis zum 17. Dezember sogar vollständig im Lockdown.
Auf welche Einschränkungen muss ich mich bei einer Österreich-Reise gefasst machen?
Mit dem Ende des Lockdowns sind für Geimpfte und Genesene Theater, Museen, Freizeiteinrichtungen und Läden wieder geöffnet. Auch Hotellerie und Gastronomie gehen wieder auf, der Zeitplan ist aber je nach Bundesland unterschiedlich (siehe oben). Bundesweit gelten eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen, eine weitreichende 2G-Regel sowie eine Sperrstunde für die Gastronomie um 23 Uhr.
Die 2G-Regel gilt unter anderem für Hotels und Seilbahnen. Die Nachtgastronomie und Après-Ski-Lokale bleiben bis mindestens 10. Januar zu. Konsumation ist nur im Sitzen erlaubt, was auch den klassischen Barbetrieb verunmöglicht.
Für Veranstaltungen gibt es Kapazitätsbeschränkungen. Bei Veranstaltungen mit Sitzpflicht (etwa Kino oder Theater) sind drinnen maximal 2000, draussen maximal 4000 Leute zugelassen. Bei Events ohne Sitzplätze (z.B. Hochzeiten) dürfen drinnen gar nur 25 Personen zusammenkommen, draussen 300.
Was gilt bei Österreich-Reisen für meine Kinder?
Die 2G-Beschränkungen, etwa für Bergbahnen, gelten ab 12 Jahren. Damit ist Österreich strenger als die Schweiz: Hier kommt die Zertifikatspflicht erst ab 16 zum Tragen. Für österreichische Kinder zwischen 12 und 15 gibt es den sogenannten «Ninja Pass». Er belegt, dass die Kinder schulpflichtig sind und dort auch regelmässig getestet werden, und ersetzt entsprechend den 2G-Nachweis. Für ausländische Kinder, etwa Touristen aus der Schweiz, gibt es den Ninja Pass allerdings nicht. Die Familienferien mit Teenagern sind also nur möglich, wenn diese auch geimpft sind.
Was muss ich bei der Rückreise von meinen Österreich-Ferien in die Schweiz beachten?
Frühestens 48 Stunden vor ihrer Rückkehr müssen Reisende online ein Einreiseformular ausfüllen. Beim Grenzübertritt in die Schweiz brauchen sie ausserdem einen negativen PCR-Test. Zusätzlich müssen sie vier bis sieben Tage nach Ankunft in der Schweiz einen weiteren PCR-Test durchführen lassen. Die Testkosten müssen Reisende selber berappen.
Es gibt allerdings Ausnahmen, die besonders für Skitouristen relevant sind: Wer aus einem Grenzgebiet einreist, ist vom Einreiseformular und der Testpflicht befreit. In Österreich gilt das für die Bundesländer Tirol und Vorarlberg, in denen etwa die beliebten Skigebiete Ischgl und Silvretta Montafon liegen.
Wie geht es in Österreich für Ungeimpfte weiter?
Für sie gilt weiterhin ein Lockdown, und zwar unabhängig vom Bundesland. Will heissen: Sie dürfen ihr Zuhause nur für den Weg zur Arbeit, zur Erledigung von Einkäufen des täglichen Bedarfs oder zur Erholung (z.B. für einen Spaziergang) verlassen.
Ab Februar will die Regierung gar eine Impfpflicht erlassen. Impfverweigerern drohen dann hohe Geldstrafen. Der drohenden Impfpflicht zum Trotz hat die Dynamik der Impfkampagne allerdings bereits wieder deutlich an Schwung verloren. Die Impfquote liegt bei rund 68,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. In der Schweiz ist die Quote gemäss Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) mit 68 Prozent beinahe gleich tief. (SDA/sfa)