So bereitet sich Familie Bosshard auf die Skiferien vor
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«Alles muss funktionieren»:So bereitet sich Familie Bosshard auf die Skiferien vor

Skiferien für fast 9000 Franken
7-köpfige Familie macht für Blick die Rechnung

Bekanntlich sind die Skiferien die teuersten Ferien im Jahr – zumindest in der Schweiz. Das spürt auch Familie Bosshard. Blick hat die 7-köpfige Familie bei der Skiferien-Vorbereitung begleitet.
Publiziert: 30.12.2022 um 00:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2022 um 11:02 Uhr
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Familie Bosshard geht in die Skiferien. Von links nach rechts: Michal (12), Vater Bruno Bosshard (51), Ondrej (9), Thereza (7), Mutter Veronika (42) und Nicola (15). Marek (16) ist nicht im Bild, er lebt in Basel und absolviert dort eine Lehre.
Foto: Philippe Rossier

Im idyllischen Pfäffikon ZH direkt am Pfäffikersee wohnt Familie Bosshard. Sie hat sich auf einen Aufruf von Blick zu Skiferien-Budgets gemeldet. Bruno Bosshard (51) ist selbständig und arbeitet als Schreiner, Monteur und Plattenleger. Die Vorbereitungen für die Skiferien laufen. Im Wohnzimmer stapeln sich schon die ersten Kisten mit Skisocken und Skijacken. «Das Wichtigste sind Ersatzkleider. Bei fünf Kindern geht immer etwas kaputt», sagt der Familienvater und serviert seinen Gästen einen Kaffee.

Zur Familie gehören Mutter Veronika Bosshard (42) sowie die Kinder Thereza (7), Ondrej (9), Michal (12), Nicola (15) und Marek (16), der in Basel lebt und eine Lehre absolviert.

«Wir gehen jedes Jahr Ende Dezember und dann noch einmal im Februar in die Skiferien», sagt Bruno Bosshard. Traditionell besuchte die Familie das Skigebiet in Airolo TI. Doch in den letzten Jahren waren die Schneebedingungen dort zu schlecht. Darum zieht es die Grossfamilie in diesem Jahr ins schneesichere Davos GR.

So viel gibt Familie Bosshard für 10 Tage Skiferien aus:

4000

Franken für zwei Mehrbettzimmer in einem Hotel in Davos.

2650

Franken für eine Jahreskarte. «Eine Jahreskarte ist günstiger als ein Tagesbillett. Wir kommen ja im Februar wieder», sagt Bruno Bosshard.

150

Franken pro Tag für das Mittagessen in einem Restaurant auf der Piste.

75

Franken für das selbstgemachte Abendessen aus Coop oder Migros.

8900

Franken zahlen die Bosshards insgesamt für 10 Tage Skiferien in Davos.

«Es ist ein Privileg, dass wir jedes Jahr mit der Familie Skiferien machen können», sagt Bruno Bosshard. Ihm sei klar, dass es anderen nicht gleich ergehe. Mit fünf Kindern sind die Skiferien zwar besonders teuer, doch es gibt auch Vorteil: «Die Ausrüstung kaufen wir einmalig und können sie den jüngeren Kindern weitergeben.» So müssen Bosshards nichts mieten. Das gilt für Skikleider, aber auch für Snowboards und Ski. Nicht in der Rechnung enthalten sind die Kosten für die Hin- und Rückreise nach Davos.

Der Transport ist eine Herausforderung

Skiferien in der Schweiz waren schon immer teuer. Wegen der Inflation tun sie diesen Winter im Portemonnaie umso mehr weh. Die einen werden wohl deshalb nach Österreich ausweichen.

Die Mehrheit lässt sich offenbar aber nicht von den höheren Preisen abschrecken. «Die Inflation hat praktisch keinen Einfluss auf den Schweizer Wintertourismus», heisst es bei Schweiz Tourismus. Weil die Teuerung in Schweizer Nachbarländern deutlich höher sei, ergebe sich ein leichter Preisvorteil.

Laut der Vermarktungsorganisation erwarten Bergbahnen und Hotellerie Preissteigerungen von bis zu fünf Prozent, in der Hotellerie punktuell gar von zehn Prozent. Letztere gibt sich auf Anfrage von Blick kämpferisch.

«Es gibt in der Schweizer Hotellerie verschiedene Angebote für unterschiedlichste Bedürfnisse – von der preiswerten Familienunterkunft in einer Jugendherberge bis zum luxuriösen Fünfsternehotel», sagt Sprecher Vinzenz van den Berg vom Branchenverband Hotelleriesuisse. «Die Hotelpreise in der Schweiz richten sich an den internationalen Preisen aus.» Je nach Region gebe es auch preiswerte Skigebiete mit Tageskartenpreisen ab 18 Franken.

Familie Bosshard hat sich für Schneesicherheit entschieden und nimmt deshalb auch höhere Preise in Kauf. Dafür teilen sie sich zu siebt zwei Zimmer. Und verzichten auf ein tägliches Abendessen im Restaurant, das nicht drinliege. Stattdessen wird auch mal im Hotelzimmer mit dem Wasserkocher eine einfache Suppe zubereitet.

Hals- und Beinbruch

Mal abgesehen von den Preisen ist die Ferienvorfreude bei Familie Bosshard gross. «Am meisten freuen wir uns auf die Zeit, die wir als Familie verbringen können», sagt Vater Bosshard. Vor allem in der Weihnachtszeit sei es schön, mit der Familie etwas zu unternehmen.

Die siebenjährige Thereza hat bereits einen Skihelm auf dem Kopf. Bruno Bosshard hofft, dass alles gut geht und niemand in die Sanität muss.

Doch wie kommt man vom Zürcher Oberland nach Davos, mit fünf Kindern und sieben Paar Ski, Snowboards, Kleidern, Helmen und Skischuhen? «Wir haben einen VW-Bus. Es wird schon eng da drin, aber es funktioniert», sagt Bruno Bosshard.

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