Der Schalterangestellte bleibt am Schalter. Aber sonst bleibt wenig beim Alten bei der Credit Suisse. Nach der Corona-Pandemie sollen die Angestellten selber entscheiden dürfen, von wo aus sie ihre Arbeit erledigen.
Um den veränderten Bedürfnissen und Gewohnheiten der Mitarbeitenden im Zuge der Coronakrise Rechnung zu tragen, lanciert die Bank das neue Arbeitsmodell «They Way We Work». Es soll Angestellten mehr Flexibilität verschaffen und die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben fördern.
Das Homeoffice während der Coronakrise habe entscheidende Erkenntnisse über neue Arbeitsformen und die Bedeutung der persönlichen Zusammenarbeit im Büro gebracht, hält die Grossbank in einer Mitteilung vom Montag fest. Eine unternehmensweite Umfrage habe den Wunsch nach flexibleren Arbeitsmodellen zur Verbesserung der Work-Life-Balance deutlich gemacht.
In guter Gesellschaft
Daher sollen die CS-Mitarbeitenden unter Absprache mit ihrem Team nun selbst über die Anzahl Tage im Homeoffice entscheiden, heisst es weiter. Die Einführung erfolge schrittweise im Einklang mit den derzeitigen BAG-Richtlinien. Bedenken gebe es allerdings noch hinsichtlich der Beurteilbarkeit der Arbeitsleistung bei der Arbeit von zu Hause aus und somit über die weiteren Karrierechancen der Angestellten.
Die CS ist nicht der einzige Arbeitgeber, der das Homeoffice wegen Corona weiter fördert. Vor einer Woche war Konkurrent UBS vorgeprescht. Laut einem Bericht der «Financial Times» zufolge könnte dort das neue flexible Arbeitsmodell für bis zu zwei Drittel der UBS-Belegschaft gelten.
Allerdings ermöglichten gewisse Konzerne ihren Angestellten schon vor der Pandemie, von zu Hause aus zu arbeiten. So bietet etwa die Zurich Versicherung bereits seit 2015 ein solches hybrides Arbeitsmodell an. Auch beim Versicherer Swiss Life nimmt der Anteil am Homeoffice zu, wie kürzlich eine Sprecherin sagte. Ganz auf die Arbeit im Büro wolle man derzeit aber nicht verzichten. (SDA/ise)