Sie hinterliess 2,9 Milliarden Dollar
Schmuck von Milliardärin Horten in Genf unter dem Hammer

Das Auktionshaus Christie's beginnt ab Mittwoch in Genf mit der Versteigerung hunderter Schmuckstücke der österreichischen Milliardärin Heidi Horten. Deren Ehemann Helmut Horten war während der Nazi-Zeit mit unter Wert erworbenen jüdischen Kaufhäusern reich geworden.
Publiziert: 01.05.2023 um 12:21 Uhr
1/6
Hunderte Schmuckstücke aus der Sammlung der verstorbenen Heidi Horten kommen unter den Hammer.
Foto: AFP

Mehr als 700 Schmuckstücke, die sich im Besitz der Österreicherin Heide Horten (1941-2022) befanden, sind Teil dieser Sammlung, deren Wert auf über 150 Millionen Dollar geschätzt wird. Vierhundert Lose werden am 10. und 12. Mai in Genf versteigert, der Rest wird vom 3. bis 15. Mai und dann im November online angeboten.

Zu den Losen gehören Stücke aus dem 20. Jahrhundert von Cartier, Harry Winston, Boivin und Van Cleef & Arpels sowie eine grosse Auswahl an Perlen, Jade-Stücken und Bulgari-Kreationen aus den 1970er, 1980er und 1990er Jahren.

Die österreichische Milliardärin Heidi Horten starb im Juni 2022, wenige Tage nachdem sie in Wien ein privates Kunstmuseum mit ihrer Sammlung eröffnet hatte. Laut der Forbes-Liste belief sich ihr Vermögen auf 2,9 Milliarden US-Dollar.

Mit Kaufhäusern vertriebener Juden reich geworden

Der Deutsche Helmut Horten, mit dem die Österreicherin von 1966 bis 1987 verheiratet war, hatte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland in den 1930er Jahren mehrere Kaufhäuser von ins Exil getriebenen Juden aufgekauft - weit unter Marktwert. Es waren die Jahre der sogenannten Arisierung jüdischen Eigentums, im Klartext: Zwangsverkäufe. Horten selbst wurde dabei steinreich.

Der Erlös aus der Auktion in Genf wird laut Christie's an die Heidi Horten Stiftung gehen, die 2021 gegründet wurde, um die gleichnamige Sammlung zu unterstützen, sowie an die medizinische Forschung, den Kinderschutz und andere philanthropische Aktivitäten, die die reiche Erbin seit Jahren unterstützt hat.

Christie's wird seinerseits «einen bedeutenden Beitrag» der mit dem Verkauf verbundenen Provisionen an «eine Organisation, die die Forschung und Bildung über den Holocaust vorantreibt», spenden, wie es weiter hiess. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.