Der Second-Hand-Markt wird für Uhrenmarken immer wichtiger. Daran lässt sich ablesen, wie relevant eine Marke ist. Ähnlich wie bei anderen Luxusprodukten liegt der Preis nämlich teils über dem Verkaufswert. Die Uhr ist ein Anlagevehikel.
Der Schweizer Marktführer Rolex spielt im Second-Hand-Markt eine gewichtige Rolle. Das lässt sich etwa daran ablesen, dass bei einem Verkaufsanlass der Monaco Legends Auction, die am Wochenende im Fürstentum steigt, besonders viele Uhren von Rolex zu stolzen Preisen feilgeboten werden.
Eine sticht dabei heraus: Eine «Yacht Master» aus dem Jahr 1992. Erwarteter Verkaufspreis: Zwischen 1 und 2 Millionen Euro.
Ein absolutes Unikat
Das erstaunt insofern, als die «Yacht Master» ja seriell hergestellt werden, auch wenn erst seit 1992. Doch bei der vorliegenden Uhr handelt es sich um ein absolutes Unikat: Ein Prototyp, der vom damaligen Rolex-CEO Patrick Heiniger (74) in Auftrag gegeben wurde. Heiniger liess die Uhr anfertigen, um die Produktion des 10-millionsten Chronometer-zertifizierten Uhrwerks von Rolex zu feiern. Deshalb der Schriftzug «Dix Millionième Chronomètre» auf dem Zifferblatt. Dazu ist das graue Zifferblatt mit blauen Saphiren und Diamanten besetzt.
Während andere Uhren aus Anlass eines «Chronometer-Jubiläums» an berühmte Personen verschenkt wurden – die 50-tausendste etwa an den damaligen britischen Premier Winston Churchill (1874-1964) – so war die vorliegende Uhr allein für Heiniger gedacht. Ein echter Prototyp, ohne Seriennummer. Der insgesamt dritte Rolex-CEO blieb bis 2008 im Amt. Der Anbieter in Monaco soll ein Nachkomme Heinigers sein.
Vom Auktionshaus ist ein Verkaufswert von einer Million Euro garantiert. Doch der letztlich gezahlte Preis könnte deutlich höher liegen. Der Verkaufsrekord für eine moderne Rolex liegt aktuell bei 3,27 Millionen Dollar. Ein Käufer blätterte diese 2020 für eine Daytona 16561 mit einem Zifferblatt aus Lapislazuli hin.