«Toll, denn hohe Schuhe sind total unbequem»
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Meinungen zum ZKB-Dresscode:«Toll, denn hohe Schuhe sind total unbequem»

«Sehen aus wie Tennisspieler»
Neuer Dresscode bei der ZKB sorgt für Diskussionen

Die ZKB lockert die Kleidervorschriften für die Mitarbeitenden, die die tägliche Laufkundschaft empfangen. Blick hat sich bei anderen Banken umgehört und gefragt, wie sie den Dresscode handhaben. Nicht überall kommen die neuen Looks gut an.
Publiziert: 14.08.2024 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2024 um 16:25 Uhr
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Helles Hemd, elegante Chinos und blütenweisse Turnschuhe: So werden Kundinnen und Kunden bei der ZKB empfangen – die Krawatte ist weg.
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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Helles Hemd, elegante Chinos und blütenweisse Turnschuhe. Wer in der ZKB-Filiale in Zürich-Wollishofen eine Einzahlung machen möchte, den empfangen die Mitarbeitenden jetzt in neuer Kleidung. Krawatte oder Foulard sucht man vergeblich. Die neue Uniform ist nicht nur in Wollishofen, sondern in sämtlichen ZKB-Standorten des Kantons anzutreffen. Die Kantonalbank führte den Unisex-Dresscode vor den Sommerferien flächendeckend ein. Das neue Kleidungsregime sorgt für Gesprächsstoff – nicht nur bei den Mitarbeitenden.

Ein Berater der ZKB, der für vermögende Privatkunden zuständig ist und deshalb anonym bleiben möchte, bestätigt Blick-Informationen, wonach die neue Kleiderordnung nicht bei allen gut ankomme. Einige ältere Kunden hätten sich bei ihm beschwert. «Die Mitarbeitenden in den Empfangshallen sähen jetzt aus wie Tennisspieler», so der Berater. Die gut betuchte Kundschaft legt offenbar Wert auf einen seriösen Auftritt im klassischen Business-Look. «Von unserer Kundschaft wird es geschätzt, dass persönliche Berater noch in Anzug und Krawatte anzutreffen sind», bestätigt der Insider weiter.

Steve Zurschmitten (52) ist Marktgebietsleiter der ZKB und hat die Pilotversuche in Winterthur und Stettbach ZH eng begleitet. Obwohl auch er vermögende Privatkunden betreut und damit ein Mitarbeiter der alten Schule ist, kommt der neue Dresscode bei ihm gut an. Auf Anfrage erklärt er, dass das Feedback von Laufkundschaft und Mitarbeitenden durchwegs positiv ausfalle. «Die lockere, legere Atmosphäre schafft Nähe und wird von Kunden sehr geschätzt.»

Andere Banken verfolgen ähnlichen Ansatz

Andere Banken haben ihren Dresscode ebenfalls gelockert. So hat die UBS als Vorreiterin die Krawattenpflicht 2019 abgeschafft. Eine generelle Kleidervorschrift gibt es nicht mehr. Corona gab dem strikten Dresscode bei den Banken den Rest, heisst es in der Branche.

Auch bei der Aargauer Kantonalbank gelten ähnliche Kleidervorschriften wie am Zürcher Paradeplatz. Nur die schneeweissen Treter sind noch nicht in die Kundenhallen eingezogen. Diese seien bisher nur im Hinterzimmer erlaubt, erklärt Christine Honegger, Sprecherin der AKB. Eine Krawattenpflicht gibt es auch dort schon lange nicht mehr. «Wer will, kann, muss aber nicht», sagt Honegger. Die Credit Suisse, die in der Konkurrentin UBS aufgegangen ist, setzt ohne obligate Krawatte und mit weissem Schuhwerk am Empfang ebenfalls auf Lockerheit bei der Laufkundschaft.

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Lockerungen beim Dresscode als gesellschaftlicher Trend

Diese Entwicklungen spiegeln einen ganzen sozialen Wandel wider, sagt die Stil- und Imageberaterin Stefanie Diller (54) zu Blick. «Business Casual zieht in viele Banken ein und befeuert damit einen Kulturwandel», sagt die Modeberaterin. Auch Diller erwähnt die Pandemie, die den Trend massgeblich verstärkt hat. «Bankangestellte hatten Schwierigkeiten, sich nach den Jogginghosen im Homeoffice wieder im klassischen Business Look zu kleiden». Die Lockerungen der Dresscodes sind gemäss Diller eine unumkehrbare Entwicklung, bei der es kaum ein Zurück gibt.

Ob weisse Turnschuhe bei der ZKB bei der Beratung von Privatkunden und -kundinnen bald an der Tagesordnung sind, bleibt abzuwarten. Gemäss dem Insider könnte das aber noch etwas dauern. Er weiss: «Es braucht noch viel, bis man bei der persönlich betreuten Kundschaft in Chinos und Sneakers erscheinen kann.»

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