Sechs SBB-Schalter in Zürich verschwinden – Blick liefert schweizweite Übersicht
Wo du noch persönlich bedient wirst – und wo du dir selbst helfen musst

Ab 2025 schliesst die SBB gleich mehrere Schalter in Zürich und setzt auf Selbstbedienung. Blick untersucht, wie sich das Schalternetz in der Schweiz entwickeln wird und zeigt, wie du auch ohne persönlichen Service deine Probleme lösen kannst.
Publiziert: 08.08.2024 um 13:02 Uhr
|
Aktualisiert: 08.08.2024 um 13:54 Uhr
1/5
In der Schweiz gibt es aktuell noch 120 bediente SBB-Schalter.
Foto: Pius Koller
RMS_Portrait_AUTOR_249.JPG
Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Um ein normales Zug-Ticket zu lösen, gehen die wenigsten Schweizerinnen und Schweizer in ein SBB-Reisezentrum. Die persönliche Beratung zu Auslandreisen, Gruppenreisen oder Abos wird trotzdem von vielen geschätzt. Die Schweizerischen Bundesbahnen setzen jetzt aber auf Selbstbedienung.

In Andelfingen, Bauma, Bubikon, Dielsdorf, Pfäffikon ZH und Wald wird darum der SBB-Schalter per 1. Januar 2025 geschlossen. Doch wie sieht das in Zukunft in der ganzen Schweiz aus? Können wir künftig nur noch auf die Hotline der SBB zurückgreifen? Blick hat nachgefragt.

In Zürich gibts trotzdem am meisten Schalter

Zurzeit gibt es in der ganzen Schweiz 120 SBB-Reisezentren. 32 davon in Zürich, also mit Abstand am meisten. In vier Kantonen – Appenzell Ausser- und Innerrhoden sowie in Ob- und Nidwalden – sind die SBB nicht tätig.

Kanton Anzahl SBB-Schalter im Kanton
Zürich32
St. Gallen12
Aargau10
Waadt9
Bern7
Thurgau6
Solothurn5
Tessin5
Wallis5
Genf4
Luzern4
Schwyz4
Zug3
Basel-Landschaft2
Basel-Stadt2
Jura2
Schaffhausen2
Neuenburg2
Freiburg1
Glarus1
Graubünden1
Uri1

Mit den genannten Schliessungen im ZVV-Verbund reagieren die SBB auf die abnehmende Nachfrage. Anfang 2024 wurden nur noch 4 Prozent aller verkauften Billette in den 120 SBB-Reisezentren und im Contact Center bezogen. 2019 waren es noch knapp 10 Prozent.

«Die SBB haben den Auftrag, mit den öffentlichen Mitteln wirtschaftlich und haushälterisch umzugehen», erklärt Sprecherin Sabrina Schellenberg. Deshalb wandle man Reisezentren mit sehr tiefen Frequenzen und Billettkäufen in Bahnhöfe mit Selbstbedienung um.

Angesprochen auf geplante Schliessungen, lassen sich die SBB nicht in die Karten schauen. «Es wird jedoch auch in Zukunft Anpassungen im Vertriebsstellennetz geben», so Schellenberg. «Sei dies in Form von Umbauten oder in Form von Umwandlungen, wenn beispielsweise die fehlende Kundennachfrage dies notwendig macht.»

Wo kann ich mir Hilfe holen?

Klar ist: In Zukunft wird es bestimmt weniger SBB-Schalter geben. Ganz verschwinden werden sie aber nicht. Wie weit entfernt das naheliegendste Reisezentrum von dir zu Hause sein wird, hängt stark vom Wohnort ab. Infos zum SBB-Schalter an deinem Bahnhof findest du auf dieser Website.

Welche Alternativen gewähren die SBB? «Um den Billettkauf am Automaten zu vereinfachen, bieten die SBB die kostenlose Automaten-Helpline unter 0800 11 44 77 an», meint Sabrina Schellenberg. Zudem ist die Rail-Service-Hotline für Auskünfte und Buchungen erreichbar. Komplexe Themen via Telefon zu klären, mag aber nicht jedermanns Lieblingsbeschäftigung sein.

Aufgrund der vermehrten Schliessungen der Schalter möchten die SBB die selbstbedienten Kanäle den Kunden schmackhaft machen. Für Zugfahrerinnen, welche noch nicht digital unterwegs sind, bieten sie zusammen mit anderen Partnern wie Rundum Mobile und den Gemeinden spezielle Schulungen an.

Welche Alternative auch immer – die persönliche Beratung am Schalter wird nur schwer zu ersetzen sein. Die SBB tun gut daran, ein gesundes Mittelmass im Schalter-Abbau zu finden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.