Schwerer Aviatik-Zwischenfall – beide Piloten gleichzeitig eingeschlafen!
Flugzeug 30 Minuten ohne Kontrolle in der Luft

Bei einem Flug einer Linienmaschine mit 153 Passagieren in Indonesien sind beide Piloten eingeschlafen. Die Details des Vorfalls schockieren – nun hat auch die betroffene Airline gehandelt.
Publiziert: 11.03.2024 um 08:39 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2024 um 15:37 Uhr
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Der Batik-Air-Flug mit der Nummer BTK6723 am 25. Januar gibt zu reden. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Ende gut, alles gut? Mitnichten. Wer diesen Untersuchungsbericht liest, muss starke Nerven haben. Es geht um den Inlandflug der Batik Air mit der Nummer BTK6723 am 25. Januar 2024 von Kendari in die indonesische Hauptstadt Jakarta. Der Flugkapitän des Airbus 320 ist müde und will ein Nickerchen einlegen.

Der 32-Jährige bittet deshalb rund eine halbe Stunde nach dem Start seinen Co-Piloten und Stellvertreter um Schlaf-Erlaubnis. Dieser erteilt grünes Licht, übernimmt den Flieger – nickt aber kurze Zeit später selber weg. 153 Passagiere befinden sich an Bord des führerlosen Jets.

Begründung des Co-Piloten

Den Behörden zufolge gab es 28 Minuten lang keine Kommunikation mit dem Cockpit, während das Flugzeug gleichzeitig vom Kurs abgekommen sei. Dann sei der Kapitän aufgewacht und habe bemerkt, dass sein Erster Offizier ebenfalls schlief. Er nahm wieder Kontakt zum Boden auf und korrigierte die Flugroute.

Der Co-Pilot begründete den Zwischenfall später mit massivem Schlafmangel. «Der stellvertretende Kommandant hat einen Monat alte Zwillinge. Seine Frau kümmerte sich um die Babys und er half ihr, während er zu Hause war», heisst es im Bericht.

«Schwerer Zwischenfall»

Batik Air teilte nun mit, die beiden Piloten seien als «vorbeugende Massnahme» vorübergehend vom Dienst suspendiert worden. Das Unternehmen nehme die Sicherheit bei allen Flügen sowie eine gründliche Untersuchung der Vorkommnisse sehr ernst, schrieb Batik Air. Die Fluglinie verpflichte sich, allen Empfehlungen der Flugsicherheitsbehörde nachzukommen.

Die KNKT sprach von einem «schweren Zwischenfall» und nahm diesen zum Anlass, strengere Kontrollen bei allen Flügen im Land zu fordern. Fluggesellschaften müssten regelmässige Cockpit-Kontrollen durchführen und dafür sorgen, dass ihr Personal genügend Schlaf bekomme, hiess es im Bericht. (nim/SDA)

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